Premier League stimmt für Einführung der halbautomatischen Abseitstechnologie

Ein Problem bei der Überprüfung knapper Abseitsstellungen mithilfe des VAR-Systems ist zum einen das genaue Kalibrieren der Linien und zum anderen das Feststellen des exakten Zeitpunktes der Ballabgabe. Deshalb ist die Überprüfung auch nicht unbedingt zu 100 Prozent zuverlässig und auch kostenintensiv.

Die Premier League möchte das System in dieser Angelegenheit verbessern. Einstimmig haben die 20 Vereine der englischen Liga am Donnerstag für die Einführung der halbautomatischen Abseitstechnologie, kurz 'SATO', gestimmt.

Premier League zieht bei 'SATO' nach - Einsatz auch bei der EM angedacht

"Das neue System wird in der nächsten Saison zum ersten Mal in der Premier League zum Einsatz kommen, und es wird erwartet, dass die Technologie nach einer der Länderspielpausen im Herbst eingeführt werden kann", erklärte die Liga in einem Statement zur erfolgreichen Abstimmung.

Das SATO-System ermögliche "eine schnellere und konsistente Platzierung der virtuellen Abseitslinie auf der Grundlage einer optischen Spielerverfolgung", wie es weiter heißt.

Konkret erklärt: Der exakte Zeitpunkt, an dem der Ball gespielt wird, soll so automatisch und haargenau erkennen. Dazu kalibriert es die Abseitslinien auch selbst. Dadurch sollen durchschnittlich 31 Sekunden pro Entscheidung eingespart werden, so die Schätzungen. Gehofft wird zudem, dass die Szenen, in denen die Linienrichter die Situationen zunächst weiterlaufen lassen, seltener werden. Immerhin sollen sie die im Hintergrund durchgeführten Berechnungen per Ohrknopf direkt mitgeteilt bekommen.

Die Premier League reiht sich damit in die Champions League und Serie A ein. In beiden Wettbewerben wird das SATO-System bereits genutzt. Auch die La Liga in Spanien möchte zur nächsten Saison einsteigen. Bei der Europameisterschaft soll es ebenfalls genutzt werden.