Kampf um die Champions League - United trifft auf Tottenham
Von Malte Henkevoß
Im Old Trafford geht es am heutigen Abend ins Duell der Unzufriedenen, wenn Manchester United Tottenham Hotspur empfängt. Bei beiden gewinnt man den Eindruck, dass einfach keine Ruhe einkehren will. Denn beide stehen den eigenen Ansprüchen oft selbst im Weg.
Es ist schwer im Vorfeld des Spiels einen tatsächlichen Favoriten auszumachen, da beide Teams durchaus mit einigen Widerständen zu kämpfen haben. United-Superstar Cristiano Ronaldo fiel letzte Woche verletzt aus. Zwar ist der Portugiese mittlerweile wieder voll im Training, fraglich ist allerdings, ob der 37-Jährige schon wieder bei 100% ist.
Bei Tottenham kämpft man weniger mit Verletzungen als vielmehr mit den Aussagen des exzentrischen Coaches - sowie der eigenen Konstanz. Antonio Conte hat sich in der Vergangenheit mehrfach darüber geäußert, dass ihm die Transferpolitik des Vereins nicht ausreicht. Damit hat sich der Italiener durchaus Unmut zugezogen. Und auch die Leistungen haben teilweise darunter gelitten.
Wirft man einen Blick auf die Formkurve beider Teams, sieht diese bei den Spurs besser aus, auch wenn sie in einem ziemlichen Zickzack-Kurs verläuft. Aus den letzten vier Pflichtspielen gab es zwei Siege und zwei Niederlagen. Grandiosen Siegen mit 4:0 in Leeds und mit 5:0 gegen Everton gingen ärgerliche 0:1-Niederlagen gegen Kellerkind Burnley und im Pokal gegen Zweitligist Middlesbrough voraus. Konstanz sieht in jedem Fall anders aus.
Bei United sieht es kurzfristig nicht viel besser aus. Kein Sieg in den letzten drei Spielen, die bittere Niederlage im Derby gegen Manchester City nagt immer noch an den Red Devils. Ein lethargischer Auftritt, der für eine ganze Mannschaft steht, der irgendwie einiges fehlt. An Motivation, an Leichtigkeit und an Spielwitz.
Dass beide Teams nicht unbedingt im Titelkampf zwischen Liverpool und City mitwirken würden, ist vielleicht keine so große Überraschung. Dass beide allerdings immer wieder Probleme mit kleineren Klubs zeigen und es deswegen schwierig wird, am Ende einen Champions-League-Platz zu erreichen, ist durchaus eine Überraschung.
Aktuell stehen dort weder die Red Devils noch die Spurs, der FC Arsenal ist momentan mit Rang vier auf dem letzten Platz, der die Königsklasse garantiert. Dazu kommt, dass die Gunners weniger Spiele absolviert haben, als beide Teams hinter ihnen.
Diesen Vorteil haben die Spurs immerhin im direkten Duell mit United auch in der Hand. Sie haben nämlich zwei Partien weniger gespielt als die Mannschaft von Ralf Rangnick, der nach der aktuellen Saison ziemlich sicher nicht mehr Trainer in Manchester sein wird. Ansonsten werden sich beide Mannschaften ihre jeweiligen Vorteile in dem Spiel der Unzufriedenen hart erarbeiten müssen. Sonst geht es mit diesem nagenden Gefühl ewig weiter...