Premier-League-Klubs heiß auf McKennie: Schalke wäre gesprächsbereit

Weston McKennie könnte Schalke über den Sommer verlassen
Weston McKennie könnte Schalke über den Sommer verlassen / ANP Sport/Getty Images
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Die Meldung, dass Weston McKennie gerne Schalke verlassen würde, steht zurzeit im Raum. Der junge US-Amerikaner hat die Premier League als Karriere-Ziel, und dort gibt es wohl auch Interessenten. Der S04 wäre bei einer entsprechenden Ablösesumme gesprächsbereit.

Am Mittwochabend berichtete Sport1 von angeblichen Plänen Weston McKennies, dass dieser Schalke 04 verlassen und gerne wechseln wollen würde. Schnell soll sich mit Hertha BSC ein erster Interessent aufgetan haben, doch das bevorzugte Ziel des US-Amerikaners ist und bleibt die Premier League.

McKennie feiert einen seiner Treffer mit Matondo und Co.
McKennie feiert einen seiner Treffer mit Matondo und Co. / Pool/Getty Images

Vier Premier-League-Klubs mit Interesse an McKennie - Schalke fordert mindestens 25 Mio. Euro

Noch im Mai erklärte er, dass England sein nächster anvisierter Schritt sein soll (via Bild): "Das ist mein nächstes Ziel. Mein Traum war es immer, dort zu spielen." Soweit lösten diese Worte keine Verwunderung auf, da dieser Karriere-Wunsch McKennies bereits im S04-Umfeld bekannt war. Nun scheint er jedoch einen Abschied im Sommer zu bevorzugen, während die Premier League als potenziell neue Fußball-Heimat tatsächlich in Frage zu kommen scheint.

Laut Bild-Informationen sollen neben dem FC Everton und Newcastle United noch zwei weitere Klubs aus dem Oberhaus des englischen Fußballs Interesse am Mittelfeldspieler haben. Die Vereine gehören zwar nicht zur absoluten Spitze, die gegen Mannschaften wie Manchester City oder dem FC Liverpool konkurrieren, doch sind sie ein fester und vor allem auch zukünftig wichtiger Bestandteil der Liga - Newcastle beispielsweise plant mit einem riesigen Investment den großen Angriff.

Die Premier League ist schon länger das seitens McKennie anvisierte Ziel
Die Premier League ist schon länger das seitens McKennie anvisierte Ziel / Soccrates Images/Getty Images

Schalke, so der Bericht weiter, würde den 21-Jährigen nicht zwangsweise vom Wechsel abhalten wollen - und das obwohl sein Vertrag erst vor einem Jahr bis 2024 langfristig verlängert wurde. Der logische Knackpunkt: Die etwaigen Angebote. Mindestens 25 Millionen Euro sollen Sportvorstand Jochen Schneider und Co. fordern, um McKennie ziehen zu lassen. Eine Summe, die sich sowohl aus seinem jungen Alter, als auch dem langen Vertrag inklusive des noch immer erhofften großen Durchbruchs des flexiblen Spielers speist.

Für keinen dieser Klubs wäre diese Summe nicht zu stemmen - auch für Berlin dank erneuter Investoren-Gelder nicht, sollte sich der Bundesligist noch im Rennen halten wollen. Bei mehreren Interessenten könnte Königsblau vielleicht sogar auf ein kleines Wettbieten hoffen, was noch die ein oder andere Million zusätzlich einbringen könnte.


Kommentar: McKennie-Verkauf wäre aus mehreren Gründen gut für Schalke

Ein potenzieller Abschied von einem Spieler, der schon mit 18 Jahren vom FC Dallas in die Schalker Knappenschmiede und ein Jahr später (2017) zu den Profis kam, wäre insgesamt nicht schmerzfrei - schließlich erhoffte man sich lange, mit seinem Durchbruch könnte McKennie eine Art Gesicht eines jungen S04 werden. Nichtsdestotrotz sprechen derzeit so gut wie alle Faktoren dafür, dass die Knappen ihn gehen lassen sollten.

Die Ablösesumme, die sich am Ende vermutlich zwischen 25 und 30 Millionen Euro einpendeln könnte, kann Schalke sehr gut gebrauchen. Der Verein ist weiterhin sehr knapp bei Kasse, muss zudem die Verluste der Coronakrise ausgleichen. Des Weiteren sind massive Einsparungen notwendig, wie der Vorstand am Mittwoch erklärte. Eine solche Summe wäre eine große Erleichterung für viele Bereiche.

Zudem konnte McKennie über die letzten ein, zwei Jahre nicht so vollends überzeugen, als dass der Klub das volle Risiko auf seine zukünftige Entwicklung setzen sollte, wenn derartige Angebote kommen. Dass er erst 21 Jahre alt ist, wird oft vergessen, daher ist so manche Kritik teilweise etwas überzogen. In dem Fußball-Geschäft, wo Spieler in seinem Alter (oder auch jünger) bereits wichtige Stammspieler sind, ist dieses Alter aber kein Alleinstellungsmerkmal mehr, für das gute Transfersummen auszuschlagen sind.

McKennie geht, Bozdogan kommt - ein potenzielles Sinnbild der Sommerpause
McKennie geht, Bozdogan kommt - ein potenzielles Sinnbild der Sommerpause / Pool/Getty Images

Außerdem würde durch einen Abgang keine große Baustelle im Mittelfeld entstehen. Wenn Suat Serdar und Omar Mascarell wieder zurückkehren gibt es eine große Entlastung. Zudem bot sich Nachwuchs-Talent Can Bozdogan über den Saison-Endspurt für mehr Einsätze an - auch auf Nassim Boujellab und Levent Mercan kann Schalke noch setzen. Womöglich kehrt auch Sebastian Rudy zurück.

Betrachtet man all diese Aspekte, wäre es wohl schon fast fahrlässig, sollte sich die Vereinsführung vehement gegen einen Transfer wehren. Dass das offensichtlich nicht gemacht, sondern gar auf eine gute Ablösesumme gepokert wird, ist für Schalke letzten Endes sogar ein positives Zeichen.


Autor Yannik Möller ist auch bei Twitter zu erreichen