Preisschild steht: Auch Mainz steigt in Fraulo-Poker ein
Von Lennart Sörnsen
Im Mittelfeld von Borussia Mönchengladbach drängen sich derzeit die Spieler nahezu. Im Gegensatz zur personellen Notlage in der Innenverteidigung herrscht hier ein Überangebot. Mit Julian Weigl, Manu Koné, Rocco Reitz, Florian Neuhaus und Christoph Kramer sowie den beiden Neuzugängen Philipp Sander (Kiel) und Kevin Stöger (Bochum) und Leihrückkehrer Oscar Fraulo stehen zum Saisonstart theoretisch acht Spieler für die Mittelfeldpositionen in der Gladbacher Zentrale zur Verfügung.
Trainer Gerardo Seoane hatte deshalb bereits in einem BILD-Interview von der Schwierigkeit gesprochen, allen gerecht zu werden und sich so für einen oder mehrere Verkäufe stark gemacht. Diese sollen nun auch folgen. Bei Kramer deutet sich eine Vertragsauflösung an, der 33-Jährige wäre wohl ohnehin ohne Chance auf einen Stammplatz in die Saison gegangen. Und auch bei Koné deutet derzeit vieles auf einen Abschied hin, lediglich ein Abnehmer muss noch gefunden werden. Der Franzose soll bereits einen Wechselwunsch hinterlegt haben.
Zudem soll bei Oscar Fraulo Klarheit geschaffen werden Der 20-Jährige überzeugte zwar bei seiner Leihe in Utrecht, ist aber im großen Kader der Fohlen eher außen vor. Zwar hatte Fraulo zunächst angekündigt, sich in Gladbach durchsetzen zu wollen. Mittlerweile scheint ein Abschied aber immer wahrscheinlicher. Als größte Interessenten galten bislang Hannover 96 und sein Leihverein FC Utrecht.
Die Niedersachsen hätten den Dänen gerne auf Leihbasis verpflichtet, da sie die geforderte Ablösesumme von drei Millionen Euro (nach BILD-Infos) nicht stemmen können. Auch der FC Utrecht hätte Fraulo gerne behalten. Eine Kaufoption war im Leihvertrag jedoch nicht enthalten, so dass Fraulo zunächst nach Gladbach zurückkehrte. Das Interesse an einer Verpflichtung besteht aber weiterhin. Fraulo hatte während seiner Leihe überzeugt und 32 Spiele für Utrecht bestritten. Allerdings droht den beiden Interessenten nun starke Konkurrenz im Werben um das Talent.
Wie die BILD-Zeitung berichtet, soll sich der 1. FSV Mainz 05 in den Poker eingeschaltet haben. Der Mainzer Trainer Bo Hendriksen soll ein großer Fan seines Landsmannes sein. Vor allem die Vielseitigkeit des jungen Dänen soll Hendriksen überzeugt haben. Laut BILD gilt Mainz nun sogar als aussichtsreichster Kandidat. Allerdings verhandeln die Vereine noch über die Ablösesumme für den 20-Jährigen. Auch Mainz will weniger als die geforderten drei Millionen Euro zahlen. Die Rheinhessen versuchen, den Preis auf unter 2,5 Millionen Euro zu drücken.