Pomadiger BVB blamiert sich gegen Mainz: "Peinlicher Auftritt", "lächerlich"
Von Jan Kupitz
Unerwartete drei Punkte für den FSV Mainz: Die abstiegsbedrohten 05er gewannen am Mittwochabend bei Borussia Dortmund völlig verdient mit 2:0. Der BVB lieferte eine erschreckende Vorstellung ab.
Da war er wieder: Der BVB, der die eigenen Fans in weiten Teilen der Hinrunde zur Verzweiflung getrieben hat. Pomadig, lethargisch, behäbig, emotionslos - es gibt viele Adjektive, die die extrem schwache Leistung der Schwarz-Gelben am Mittwoch beschreiben würden. Es war ein Rückfall in alte, eigentlich vergessen geglaubte Zeiten .
Obwohl Lucien Favre gegen die Mainzer seine beste Elf aufbot, spielte sich der BVB nahezu keine Chancen heraus. Gegen gut sortierte Gäste fanden die Dortmunder einfach keine Mittel - Mainz dagegen spielte geduldig und wartete auf eigene Gelegenheiten. Eine davon nutzte Youngster Burkardt, der nach einer knappen halben Stunde eine Flanke von Baku unhaltbar einnickte. Es war eine verdiente Führung!
Wer gedacht hatte, dass der BVB nach der Pause die Dinge gerade rücken und Vollgas geben würde, der sah sich getäuscht. Stattdessen gelang es Mainz, nur vier Minuten nach Wiederanpfiff die Führung auszubauen. Bürki konnte einen Distanzschuss etwas unbeholfen nur nach vorne abwehren, dann schnappte sich Latza den Abpraller - und wurde von Piszczek im Strafraum zu Fall gebracht. Mateta ließ sich die Chance aus elf Metern nicht nehmen. 2:0!
Danach kam - weiter nichts! Der BVB ließ die Partie so vor sich hinplätschern, als ob den Spielern alles völlig egal sei. Ein absolut unverständlicher und peinlicher Auftritt, den sich ein Team mit den Ansprüchen, die Borussia Dortmund hat, einfach nicht leisten darf.
RB Leipzig spielte parallel gegen Fortuna Düsseldorf zwar nur unentschieden, rückte aber auf drei Zähler (bei gleichem Torverhältnis) an die Dortmunder heran. Am Samstag muss der BVB in Leipzig antreten - bei einer Niederlage würde Schwarz-Gelb den zweiten Tabellenplatz an die Roten Bullen verlieren und Gefahr laufen, das Minimalziel zu verpassen. Qualifikation zur Champions League hin oder her: Nach den im vergangenen Sommer groß formulierten Titelansprüchen wäre ein dritter Rang am Saisonende dann doch eine Enttäuschung. Zumal auch die Pokalwettbewerbe nicht zufriedenstellend verliefen.
Mainz dagegen hat mit den drei Punkten einen ganz großen Schritt in Richtung Klassenerhalt getätigt und nun fünf Zähler Vorsprung auf Rang 16. Da sollte eigentlich nichts mehr anbrennen. Bitter ist das Ergebnis natürlich für Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf, die sicherlich fest damit gerechnet hatten, dass Dortmund ihren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt besiegt.