Poker um Messi: Manchester City will drei Spieler im Tausch für den Superstar anbieten
Von Guido Müller
Bewegte Zeiten in Can Barça. Nach der Ankündigung von Superstar Lionel Messi, den FC Barcelona nach zwanzig Jahren verlassen zu wollen, ging ein Erdbeben durch den Klub, dessen Nachbeben weiterhin anhalten. Und während der Präsident sich sogar als Opferlamm anbietet, in der Hoffnung, damit das scheinbar Unausweichliche noch abwenden zu können, bastelt Manchester City schon an einer ersten Offerte.
Dass die Azulgrana ihr Flaggschiff ablösefrei ziehen lassen werden, steht für sie außerhalb jeder Debatte. Doch genau das ist die Intention des Spielers. Und beide Parteien berufen sich dabei auf die ominöse Ausstiegsklausel, der zufolge der Spieler zu jedem 10. Juni eines Jahres die Möglichkeit hat, den Kontrakt einseitig aufzulösen. Doch Verein und Spieler interpretieren diese Klausel in dieser corona-betroffenen Spielzeit unterschiedlich. Da sich sowohl die FIFA als auch die UEFA bereits für nicht kompetent in diesem Streit erklärt haben, und beide Streitparteien momentan nicht von ihren jeweiligen Standpunkten abweichen, wird es wohl auf eine Auseinandersetzung vor den spanischen Gerichten hinauslaufen.
Manchester will so wenig wie möglich in Geld zahlen und bietet drei Spieler an
Auch der zur Zeit am besten positionierte Klub im Rennen um die Dienste des Argentiniers, Manchester City, scheint noch mit einem Auge darauf zu spekulieren, den Superstar für lau zu bekommen. Sollte das am Ende nicht möglich sein, wollen die Engländer so wenig wie möglich in cash zahlen. Das Angebot der Skyblues würde dann in der Zahlung von 100 Millionen Euro plus drei Spielern aus dem aktuellen Kader der Citizens bestehen. Was den praktischen Nebeneffekt hätte, auch gleich ein paar Großverdiener im Kader loszuwerden. Der barça-nahen Mundo Deportivo zufolge sollen diese Spieler der Brasilianer Gabriel Jesús, der Portugiese Bernardo Silva und der Spanier Eric García (früher in der Jugend der Blaugrana) sein.
Legt man die einzelnen Marktpreise für die Spieler zugrunde, wie sie das Portal transfermarkt.de taxiert, kommt man in der Summe auf einen Betrag von 152 Millionen Euro. Macht also insgesamt ein Volumen von 252 Millionen Euro. Das ist mehr, als die Katalanen 2017 für Neymar von PSG erhielten. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Franzosen den Betrag seinerzeit in Geld überwiesen und nicht mit Spielern verrechnet haben.
Barça ohne Interesse an Gabriel Jesús
Und es gibt noch ein Problem: Nur an Bernardo Silva (dessen Marktwert auf 80 Millionen geschätzt wird) und Eric GarcÍa (16 Millionen) haben die Katalanen wirkliches Interesse. Gabriel Jesús gilt für die Verantwortlichen im Nou Camp als nicht mehr so interessant, da er seit mittlerweile dreieinhalb Jahren in Manchester aktiv und immer noch nicht über den Status eines Ergänzungsspielers hinausgekommen ist. Der Marktwert des Brasilianers wird mit 56 Millionen beziffert.
Doch vor allen Verhandlungen zwischen den Klubs muss erstmal Klarheit bezüglich der Ausstiegsklausel geschaffen werden. Es ist damit zu rechnen, dass sich Messi und der FC Barcelona bald vor den Gerichten treffen werden. Danach stünden dann die als zäh zu erwartenden Gespräche zwischen den Klubs an. Der Poker um Lionel Messi wird uns wohl noch bis zum Oktober beschäftigen.