Poker mit der Roma: Leipzigs neuer Plan bei Schick
Von Janne Negelen
Mit dem nahenden Abgang von Timo Werner droht RB Leipzig ein Sturmproblem. Auf der Suche nach einem etatmäßigen Ersatz kommt vor allem Patrik Schick infrage, der sich als dauerhafte Lösung anbietet. Der Poker um den Leihspieler wird allerdings zum Geduldsspiel.
Trotz einiger Startprobleme hat sich Leihgabe Patrik Schick in Leipzig teuer verkauft. Zehn Tore stehen für den Tschechen in 20 Ligaspielen zu Buche. Wenn Sturmkollege Timo Werner nicht erfolgreich war, trat Schick immer wieder ins Rampenlicht. So soll es auch in der kommenden Saison sein, wenn mit Werner der große Torjäger weg bricht.
Dass RB den aus Rom geliehenen Angreifer nur zu gerne verpflichten würde, ist bestätigt. Auch der Stürmer selbst könnte sich einen Verbleib mit noch bedeutenderer Rolle gut vorstellen. Bleibt nur noch die Ablösesumme, die in diesem Sommer eine zu große Hürde darstellen könnte.
Leipzig lässt Klausel verstreichen
Bis zum gestrigen Montag hätte Leipzig auf die vor einem Jahr verhandelte Kaufoption zurückgreifen können, so die Bild. Die geforderten 29 Millionen Euro sind aber nicht ansatzweise zeitgemäß. Dass die Klausel verstreichen wird, sei für die Kaderplaner unausweichlich gewesen. Man sucht eher eine Kompromisslösung mit dem italienischen Top-Klub.
"Für Schick hat Leipzig eine Option bis Mitte Juni, aber sie warten immer noch ab, was sie mit dem Jungen machen wollen. Sie versuchen, einen Preisnachlass herauszuhandeln, aber wir sind nicht in einer Position, um das Geld betteln zu müssen", so Roms Sportdirektor Gianluca Petrachi vor kurzem in einem Interview. Mehr als 20 Millionen Euro will der Bundesligist nicht für Schick überweisen. Schließlich soll auch die zweite Leihgabe Angeliño gehalten werden.
Um jeden Preis buhlt Leipzig also nicht um die Qualitäten des 24-Jährigen. Auf dem Markt findet sich noch die ein oder andere Alternative; zumindest hat Schick aber seine Funktionalität in der jungen Mannschaft unter Beweis gestellt. In Rom wäre er höchstwahrscheinlich außen vor.
Somit käme noch eine weitere Variante infrage. Schick, der in Rom noch bis 2022 gebunden ist, könnte für eine weitere Saison ausgeliehen werden, um erst im kommenden Jahr für eine hohe Ablöse verpflichtet zu werden. Doch auch die Konkurrenz hat den Tschechen genau beobachtet und will womöglich schon früher tief in die Tasche greifen.