Ein "Kribbeln" in der Luft vor dem Pokalfinale zwischen Bayern und Wolfsburg
Von Adriana Wehrens
Den zehnten Titel in Folge könnte sich der VfL Wolfsburg am Donnerstag im DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München holen. Doch der frisch gekrönte deutsche Meister will sich davon nicht beeindrucken lassen und stattdessen das erste Double der Vereinsgeschichte feiern - die Stimmen vor dem Spiel.
Nach der Meisterschaft ist vor dem Pokal
"Wir sind sehr glücklich, dass wir die Meisterschaft schon über die Ziellinie gebracht haben", erklärte Bayern-Coach Alexander Straus am Mittwoch auf der Pressekonferenz vor dem Endspiel um den DFB-Pokal. Seine Mannschaft konnte am vergangenen Wochenende mit einem 2:1-Sieg gegen Leverkusen erfolgreich den Titel in der Frauen-Bundesliga zu verteidigen. Doch aufgrund des anstehenden Pokalfinals traute sich die Mannschaft noch nicht, es bei der Party nach dem Spiel allzu sehr krachen zu lassen. Man will für das Duell gegen den Rivalen topfit sein. Denn auch ein Elfmeterschießen schließt Straus nicht aus: "Wenn wir 120 Minuten spielen, weiß man nie, wer dann noch auf dem Feld ist - aber wir haben unseren Plan."
Stroot verpasst PK krankheitsbedingt
Sein gegenüber, Tommy Stroot, fehlte sowohl beim Abschlusstraining der Wölfinnen als auch bei der Presserunde krankheitsbedingt, allerdings soll er zum Spiel wieder an der Seitenlinie stehen. Co-Trainerin Sabrina Eckhoff nahm seinen Platz übergangsweise ein und stellt sich der Presse neben Abwehrspielerin Marina Hegering. Wolfsburg geht mit einer starken Serie aus 49 ungeschlagenen Pokalspielen in Folge in die Partie, darunter auch Begegnungen gegen die Bayern, die bisher erst einen einzigen Pokalerfolg verzeichnen können.
VfL-Kapitänin Alexandra Popp will die Serie um jeden Preis fortführen, alles andere wäre "schlimm". "Weil ich einfach immer Titel gewinnen will. Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, dass wir die Qualität dazu haben, Titel zu gewinnen." Zwar spreche die Saison aufgrund mangelnder Konstanz nicht für die Wölfinnen, aber man habe das eigene Können trotz allem immer wieder aufblitzen lassen, so auch beim klaren 5:1 über Köln am letzten Freitag. Ich hoffe, dass das auch am Donnerstag der Fall sein wird."
Hegering: "Wollen keine vier Tore kassieren"
Auch Teamkollegin Marina Hegering freut sich nach überstandener Wadenverletzung auf eine Rückkehr in die Startelf: "Mir geht’s gut. Ich bin fit und freue mich riesig auf morgen." Anders als noch im letzten Aufeinandertreffen in der Liga wolle man keinesfalls wieder vier Tore kassieren, "am besten gar keins. Wir werden alles dafür tun, dass das Ergebnis anders ausfällt." Das Gefühl vor dem Pokal-Endspiel sei nun noch einmal etwas ganz Spezielles: "Die Anspannung, das Kribbeln, ist schon anders."
Zum direkten Duell könnte es zwischen Hegering und Bayerns Jovana Damnjanović kommen. Die Angreiferin und ehemalige VfL-Spielerin hat sich über die Saison einen Stammplatz hinter Lea Schüller in der Offensive gesichert. "Wir wissen, dass das Spiel morgen einfach sehr, sehr wichtig ist - und dass es keine weiteren Spiele gibt", betonte die serbische Nationalspielerin. Nach dem verlorenen Pokalfinale 2018 gegen die Wölfinnen freue sich Damnjanović auf die Chance, in Köln gegen den Rivalen anzutreten.
Anstoß für das Pokalfinale am Donnerstag ist um 16:00 Uhr im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion in Köln. Das Duell wird live im ZDF übertragen.