Nach Pokalfinale: Turbine-Trainer Chahed wirft Wolfsburgs Schult Respektlosigkeit vor
Von Daniel Holfelder
Der VfL Wolfsburg war Turbine Potsdam im DFB-Pokalfinale klar überlegen und gewann mit 4:0. Für Torhüterin Almuth Schult, die in die USA zum Angel City FC wechselt, war der Pokal-Triumph nach neun Jahren beim VfL ein gelungener Abschluss. Eine Aktion kurz vor Schluss hätte sich die Nationalspielerin aber sparen können.
Es lief die 87. Minute, als den Wölfinnen eine Ecke zugesprochen wurde und Schult plötzlich aus ihrem Tor nach vorne eilte. Beim Stand von 4:0 eine reichlich kuriose Szene. Normalerweise zielen Offensivausflüge von Torhütern nicht darauf ab, einen hohen Vorsprung auszubauen, sondern in letzter Sekunde noch einen Rückstand aufzuholen. Noch bevor Mitspielerin Felicitas Rauch den Eckball ausführen konnte, brach Schult die Aktion ab und trat den Rückweg in die eigene Hälfte an.
Nach der Partie erklärte Schult am Sky- und ARD-Mikro, dass "man manchmal etwas Verrücktes machen" müsse, wie "unser Trainer immer sagt. Wir hatten verabredet, wir versuchen es nochmal, dass ich ein Tor schieße. Es hat aber nicht so geklappt."
Gegen "etwas Verrücktes" hätte wohl niemand etwas einzuwenden gehabt. Allerdings war Schults Abstecher nichts anderes als eine Verhöhnung des Gegners, der mit der hohen Niederlage ohnehin schon mehr als bedient war.
Das sah auch Turbine-Coach Sofian Chahed so, der die Szene nicht unkommentiert lassen wollte: "Respekt vor ihrer Karriere, was sie alles gerissen hat. Ich würde mir aber wünschen, dass sie den Ausflug aus dem Tor zum Schluss nicht macht. Das zollt von Respekt, das gehört im Fußball dazu, dass man dann einfach im Tor bleibt." (zitiert via Sky)
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