"Platz reserviert": PSG-Sportdirektor will Messi
Von Marc Knieper
Das wohl dunkelste Kapitel des FC Barcelona steht bevor: Superstar Lionel Messi wird die Blaugrana im Sommer aller Voraussicht nach ablösefrei verlassen. 21 unbeschreibliche, überaus erfolgreiche Jahre des argentinischen Wunderkindes nehmen ihr Ende. Am Verhandlungstisch der potenziellen Abnehmer ist ein Platz für Frankreichs Serienmeister Paris Saint-Germain reserviert.
PSG-Sportchef Leonardo und Messis einstiger Kollege Neymar basteln in der französischen Hauptstadt seit geraumer Zeit an einer Verpflichtung des 33-Jährigen. Im vergangenen Sommer gingen die beiden noch leer aus. Das hält in Paris aber keinen davon ab, es nun noch einmal zu versuchen. Ganz im Gegenteil: der Poker um Messi wird heiß, denn der sechsfache Ballon d'Or-Gewinner ist ab Juli ablösefrei zu haben.
"Unser Stuhl ist nur für den Fall reserviert."
- Leonardo via France Football
"Vier Monate sind im Fußball eine Ewigkeit, besonders in dieser Zeit", antwortete Leonardo im Interview mit France Football am Montagnachmittag, angesprochen auf das bevorstehende Vertragsende der Barça-Ikone, vorerst recht zurückhaltend. Es sei aktuell natürlich nicht an der Zeit, darüber zu sprechen oder davon zu träumen, dennoch befinden sich "großartige Spieler wie Messi immer auf der PSG-Liste", so der 51-Jährige, der mit folgenden Abschlussworten besondere Unruhe in Katalonien stiftete: "Wir sitzen am großen Tisch derer, die die Angelegenheit genau verfolgen. Genau genommen, nein, wir sitzen noch nicht, aber unser Stuhl ist nur für den Fall reserviert."
Messi-Trubel vor Champions-League-Begegnung
Aussagen, die in Spanien am Dienstagmorgen für gewaltige Schlagzeilen sorgten. "PSG sorgt mit Messi für Unruhe", heißt es auf der Titelseite der Mundo Deportivo. Die Sport titelt mit "PSG versucht es bei Messi". Deutlich konkreter hätte Leonardo sein künftiges Bemühen um Messi tatsächlich nicht formulieren können. PSG intensiviert den Messi-Flirt, den Katalanen zittern die Knie. Der Trubel kommt für Paris durchaus passend, denn in knapp vier Wochen, am 16. Februar, reisen die Franzosen zum Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals ins Camp Nou. Je hektischer, aufgeregter und fiebriger die Stimmung, desto besser für die Elf von Mauricio Pochettino.
Messi selbst darf übrigens seit Jahresanfang mit anderen Klubs über seine Zukunft verhandeln, befindet sich laut Goal und Spox allerdings noch nicht in Gesprächen mit seinen Interessenten. Sein Fokus liegt derzeit vollends auf einer starken letzten Saison beim FC Barcelona, ablenken lassen möchte er sich dabei bisher (noch) nicht. Neben PSG gilt insbesondere Manchester City als heißer Mitstreiter im Werben um den 142-fachen Nationalspieler Argentiniens. Auf der Insel würde Messi auf seinen langjährigen Coach und Förderer Pep Guardiola treffen, der erst kürzlich bis 2023 verlängerte.