Pirlo, Zidane und Co.: Die Stallgeruch-Trainer der europäischen Clubs
Von Janne Negelen
Große Trainer-Namen sind bei den Top-Klubs immer in der Mode. Nach dem Ausscheiden in der Champions League, wurde Vereins-Legende Andrea Pirlo bei Juventus Turin kurzerhand zum Cheftrainer beordert. Gerade in den vergangenen Jahren ist dies gängige Praxis bei den Spitzenteams. 90min präsentiert acht Übungsleiter, die ihren Ex-Klub übernommen haben.
1. Frank Lampard - FC Chelsea
Als Spieler war Frank Lampard eine wahre Größe. Nur wenige Namen erreichten solch einen Ruhm wie es der nun 42-jährigen Engländer schaffte. In seinen 13 Jahren beim FC Chelsea sammelte der Mittelfeldspieler viele Titel und stellte zahlreiche Bestmarken auf.
Ähnliche Ziele hat er auch in seiner zweiten Laufbahn mit den Blues. Nachdem er sich als Jugendtrainer und Coach von Derby County probiert hat, stellte Chelsea die Ikone zum Start der aktuellen Saison als Übungsleiter ein. Sein ordentliches Premierenjahr hat Zukunft, die schon bald an die alten Zeiten erinnern soll.
2. Andrea Pirlo - Juventus Turin
Andrea Pirlo gehört zur Generation von Lampard. Auch der Italiener zählte über Jahre zu den besten Spielern der Welt, gewann etliche Titel und krönte sich sogar als Weltmeister. 493 Spiele absolvierte er alleine in der italienischen Serie A. 116 Mal stand er für die Nationalmannschaft auf dem Platz.
Nun kehrt der "Architekt" ins Rampenlicht zurück. Als Nachfolger von Maurizio Sarri soll Pirlo Juventus Turin auch international wieder zum Erfolg führen. Trotz aller Erfahrung liegt vor dem 41-Jährigen eine riesige Aufgabe; denn Erfahrungen als Trainer hat er bisher kaum gesammelt.
3. Diego Simeone - Atlético Madrid
Nur die wenigsten Fans werden sich noch an die Zeiten erinnern, als Diego Simeone selbst noch aktiv war. Um die Jahrtausendwende erlebte der Argentinier allerdings durchaus eine beachtliche Karriere. Auch eineinhalb Spielzeiten für Atlético Madrid standen für ihn zu Buche.
Als sich die Spanier im Winter 2012 nach einem neuen Trainer umsahen, kam der ehemalige Profi dann wieder infrage. Als damals schon erfahrener Trainer übernahm er die Madrilenen und machte in den kommenden acht Jahren einen echten Spitzenklub aus der talentierten Mannschaft, die mit ihrem Spielstil in ganz Europa gefürchtet ist. An hochkarätigen Stars mangelte es Simeone in seiner Zeit bei Atlético nicht gerade.
4. Mikel Arteta - FC Arsenal
Seit dem Winter wurde Mikel Arteta die schwere Aufgabe zuteil, den FC Arsenal zu alter Stärke zurückzuführen. Unter dem Spanier erhoffen sich die Gunners ähnliche Leistungen, ähnlich derer, die er selbst noch als Spieler miterlebte.
Fünf Jahre war der Mittelfeldspieler zum Ende seiner Karriere bei den Londonern aktiv. Als Publikumsliebling und erfahrener Spieler bereicherte er den Kader ungemein. Seine jetzigen Herausforderungen sind allerdings ganz andere. In seinen ersten Monaten machte Arteta zumindest den Anschein, dass die Zukunft deutlich mehr bereithalten wird.
5. Hansi Flick - Bayern München
Auch in der Bundesliga kann ein Klub auf einen alten Bekannten zählen. Für Hansi Flick lief es bisher in beiden seiner Stationen für den FC Bayern München blendend. Als Spieler absolvierte er in den 80er Jahren 139 Pflichtspiele für den Rekordmeister.
Im Herbst des vergangenen Jahres wurde er dann als fester Trainer bei den Bayern instruiert. Seine Erfahrungen an der Seitenlinie beschränkten sich bis dato auf fünf Jahre mit der TSG Hoffenheim in der Regionalliga. Doch mit den Bayern kennt er quasi keine Grenzen. Das Triple ist das anvisierte Saisonziel.
6. Simone Inzaghi - Lazio Rom
Ein weiterer italienischer Ex-Profi findet sich aktuell an der Seitenlinie von Lazio Rom wieder. Zu aktiven Zeiten verbuchte Simone Inzaghi 187 Ligaspiele. Für die Hauptstädter lief er die längste Zeit auf. Nach seiner Karriere ging es für den Angreifer direkt in die Jugendabteilung von Lazio.
Über die ersten Eindrücke beim Nachwuchs arbeitete sich der nun 44-Jährige bis zu den Profis hoch. Die vergangenen vier Spielzeiten waren bereits genügend Eigenwerbung. Drei Pokalerfolgre sprangen insgesamt heraus.
7. Zinédine Zidane - Real Madrid
Zu Zinédine Zidane muss kaum noch etwas gesagt werden. Der Franzose ist einer der bekanntesten Fußballer überhaupt; dazu war er noch enorm erfolgreich. Bei Real Madrid spielte er selbst fünf seiner besten Jahre.
Den Königlichen blieb er nach seiner Laufbahn auch trotz einer Pause weiterhin treu. Zizou übernahm die Jugendabteilung, war als Co-Trainer bei der zweiten Mannschaft tätig und wurde letztendlich 2016 befördert. Sofort kam der Erfolg und neben einer Meisterschaft auch der Champions-League-Titel.
2018 verließ er die Madrilenen, wurde aber nach nur einem Jahr wieder zurückbeordert. So groß die Krise bei Real auch war, so erstaunlich belebend gestaltete sich die Rückkehr von Zidane. In dieser Saison reichte es erneut für die Meisterschaft.
8. Ole Gunnar Solskjær - Manchester United
In seiner aktiven Karriere kam Ole Gunnar Solskjær gar nicht so sehr herum. Nach nur einem Jahr in Norwegen wechselte er zu Manchester United, wo er weitere elf Jahre verbrachte. In ganzen 365 Spielen für die Red Devils erzielte der Stürmer starke 127 Treffer.
Da die Zusammenarbeit zu aktiven Zeiten bereits so erfolgreich war, einigten sich Klub und Solskjær einig Zeit später dann auf eine Weiterführung der Zusammenarbeit. Vor fast eineinhalb Jahren übernahm der Übungsleiter den kriselnden Traditionsklub. In dieser Saison belohnte er sich und den Verein mit der Qualifikation für die Champions League.