Pfiffe gegen Thuram und Bensebaini: Farke und Virkus beziehen Stellung

Marcus Thuram
Marcus Thuram / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Vor dem 2:0-Heimerfolg von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg wurden Ramy Bensebaini und Marcus Thuram, deren Abgänge (fast) sicher sind, von den eigenen Fans ausgepfiffen. Die Verantwortlichen der Borussia äußerten sich zur Situation.

Der Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg war für den Zusammenhalt bei Borussia Mönchengladbach immens wichtig. Der Mannschaft wurde gerade nach dem Rheinderby in Köln (0:0) eine lustlose und unmotivierte Leistung vorgeworfen. Dass dann mit Ramy Bensebaini und Marcus Thuram gleich zwei wechselwillige Stammspieler eine schlechte Körpersprache zeigten, ließ den Unmut der Fans wachsen.

Beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung am Sonntagnachmittag wurden die beiden Spieler dann vom heimischen Publikum ausgepfiffen. Thuram gab mit seinem Treffer zum 2:0 immerhin eine sportliche Antwort, die lange ersehnt wurde. Und auch Bensebaini trug in der sicheren Defensive seinen Teil zum ersten Sieg nach fünf Spielen bei.

Die Reaktion der Fans vor dem Spiel kam bei Gladbachs Sportdirekor Roland Virkus überhaupt nicht gut an. "Es sind unsere Spieler. Keiner von den Jungs hat sich etwas zu Schulden kommen lassen, wir wussten immer, was mit ihnen ist. Ich denke, sie haben die richtige Antwort gegeben. Das freut mich auch", erklärte Virkus (via kicker).

Farke versteht "menschliche" Reaktion der Anhänger

Daniel Farke zeigte hingegen etwas mehr Verständnis für die unzufriedenen Anhänger: "Ich kann total verstehen, wenn ein gewisser Frust, eine gewisse Unzufriedenheit da ist, weil sich ein Spieler nicht für uns entscheidet. Das ist ganz normal, dass bei einem so großen Verein dann auch mal ein paar Emotionen dabei sind. Das ist menschlich, aber man sollte es nicht überbewerten", so der Trainer, der dennoch appellierte: "Auch wenn sie sich nicht für uns entscheiden, müssen wir sie unterstützen. Sie haben für Borussia über Jahre gute Leistungen gebracht."

Der Trainer glaubt allerdings an eine Versöhnung zwischen den Fans und den beiden Spielern: "Man kann kritisieren, wenn die eine oder andere schlechte Leistung gezeigt wird und einfordern, bis zum Ende Gas zu geben für den Verein. Aber wenn er es so macht wie heute, dann bin ich mir sehr sicher, dass Marcus die Fans wieder zurückgewinnt - und wir wertschätzen, dass wir einen Spieler mit dieser Qualität für einige Jahre bei Borussia haben spielen sehen. Wenn er und Ramy harte Arbeit abliefern bis zum Ende, werden beide mit einem guten Status gehen."

Der Auftritt gegen Wolfsburg war vom gesamten Team ein Schritt in die richtige Richtung. Rufen die Fohlen am Samstag beim Auswärtsspiel in Frankfurt eine ähnliche Leistung ab, dürften die Pfiffe beim darauffolgenden Bundesliga-Heimspiel gegen Union Berlin wieder verstummen.