Pfiffe bei Beckenbauer-Andacht: Eklat im spanischen Supercup in Saudi-Arabien

Am Mittwochabend wurde das erste Halbfinale der spanischen Supercopa zwischen Real Madrid und Atlético Madrid in Saudi-Arabien ausgetragen. Bei der Schweigeminute für Franz Beckenbauer vor dem Spiel kam es zu einem lautstarken Pfeifkonzert der saudischen Fans.

In zahlreichen Stadien wird dieser Tage vor dem Anpfiff eine Schweigeminute für den verstorbenen Franz Beckenbauer abgehalten. So auch beim Halbfinale der spanischen Supercopa zwischen Real Madrid und Atlético Madrid - ausgetragen in Saudi-Arabien.

Bei der Schweigeminute kam es jedoch zu einem Eklat: Während alle Spieler, die Trainerteams sowie die Verantwortlichen ruhig und in stille an den Verstorbenen gedachten, entwickelte sich auf der Tribüne ein lautstarkes Pfeifkonzert. Dabei handelte es sich längst nicht nur um vereinzelte Pfiffe, stattdessen wurde dieser Moment vor dem Anpfiff gänzlich durch die Geräuschkulisse überschattet.

Es kann also nicht nur ein verschwinden kleiner Anteil der rund 25.000 Zuschauer in der Hauptstadt Riad gewesen sein, der sich während des Gedenkens an Beckenbauer entschied, pfeifen zu müssen.

Während des Spiels wurde dann auch Toni Kroos zum Opfer gellender Pfiffe, wenn er am Ball war. Der Hintergrund: Der Mittelfeldspieler hatte sich in der Vergangenheit kritisch zur Stimmung in den Stadien in Saudi-Arabien geäußert. Die Menschenrechtslage sei "das eine, was mich von so einem Wechsel abhalten würde", hatte er gegenüber Sports Illustrated verlauten lassen. Dazu hatte er betont, dass es dabei nicht um "ambitionierten Fußball" gehe, sondern "nur ums Geld".

Nach der Partie, die Real mit 5:3 in der Verlängerung nach einem 3:3 in der regulären Spielzeit gewinnen konnte, äußerte sich Kroos dann selbst auch noch im Netz zu Wort (90min berichtete).

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