Pavard hofft auf Wechsel-Freigabe: Darum sollte der FC Bayern dem Verkauf zustimmen
- Benjamin Pavard drängt auf Wechsel
- Gründe, warum der FC Bayern den Franzosen ziehen lassen sollte
Von Dominik Hager
Als Benjamin Pavard im Jahr 2019 zum FC Bayern wechselte, hätten die wenigsten daran geglaubt, dass der Abwehr-Allrounder zur festen Größe werden kann. Der Franzose hat es jedoch geschafft, sämtliche Bayern-Trainer in den letzten Jahren mit konstanten und verlässlichen Leistungen zu überzeugen und sicherte sich auf diese Weise auch die Anerkennung der Fans. Durch seine Vielseitigkeit und seine defensive Stabilität war Pavard für den FCB eine wertvolle Kraft. Nun ist jedoch die Zeit gekommen, um den 27-Jährigen ziehen zu lassen. Wir erläutern die Gründe dafür.
1. Ablösefreier Abgang droht
Der erste Grund ist ziemlich offensichtlich und finanzieller Natur. Der Vertrag von Pavard läuft im Sommer 2024 aus, weshalb die Münchner nur noch in diesem Sommer (oder theoretisch auch im Winter) noch eine Ablöse erzielen können. Es ist richtig, dass die Bayern-Verantwortlichen den Defender nicht verramschen, jedoch wäre es sinnvoll, rund 35 Millionen Euro mitzunehmen - was Inter Mailand übereinstimmenden Medienberichten zufolge bieten soll -, ehe man gar keine Scheine mehr sieht. Natürlich sind die Münchner wirtschaftlich gut aufgestellt, jedoch hat man sich einen teuren Kane-Transfer gegönnt und unerschöpflich sind die Ressourcen im Gegensatz zu manch anderen Klub natürlich auch nicht.
2. Reisende soll man nicht aufhalten
In den wenigsten Fällen macht es Sinn, Reisende aufzuhalten. Ein Verein benötigt Spieler, die für ihr Team brennen und die volle Leistungsbereitschaft zeigen. Bei Kickern, die weg wollen, ist das selten der Fall. Insbesondere für den FC Bayern ist es wichtig, auf die Profis zu setzen, die erfolgshungrig sind und mit der Mannschaft etwas erreichen wollen. In Sachen Mentalität und Teamgeist gab es in der vergangenen Saison schließlich reichlich Luft nach oben.
3. In Pavard steckt ein "Enfant Terrible"
Benjamin Pavard wirkt zwar eher wie ein ruhiger Vertreter, wenn er nicht gerade seine rasanten Grätschen auspackt, jedoch steckt in ihm auch ein "Enfant Terrible". Dies hat sich bereits bei der WM 2022 gezeigt, als er bei Les Bleus beim Trainerstab und zahlreichen Kollegen in Ungnade gefallen sein soll und nach dem ersten Spiel keine Minute mehr spielen durfte. Pavard benötigt viel Zuspruch und hat in Konfliktsituationen Probleme, die innere Balance zu bewahren. Dies hat sich mitunter auch am gestrigen Samstag beim "Traumspiel" gegen eine Fanclub-Elf gezeigt. Dort wollte Pavard BILD-Informationen zufolge eigentlich gar nicht mitspielen und zeigte anschließend einen äußerst unmotivierten Eindruck. Nach einem unfair geführten Zweikampf eines Gegenspielers trat er zudem gegen diesen nach. All das sind Zeichen, dass sich beim Abwehrspieler schon ordentlich Frust angesammelt hat. Pavard kann ein Stinkstiefel sein und Ärger in die Mannschaft bringen. Dem muss sich der FC Bayern schlichtweg bewusst sein. Es wäre definitiv klüger, dem vorzubeugen.
4. Pavard kann sportlich ersetzt werden
Der Plan war natürlich eigentlich, Benjamin Pavard durch Kyle Walker zu ersetzen. Dieser ist fehlgeschlagen, was aber kein Nachteil sein muss. Auf diese Weise könnte jetzt die Stunde von Noussair Mazraoui schlagen, der bereits sehr viele positive Ansätze gezeigt hat. Stellt der Marokkaner seine Neigung, Elfmeter zu verursachen, noch ab, haben die Bayern potenziell sogar einen stärkeren Rechtsverteidiger als Pavard. Mazraoui ist ganz stark am Ball, kann Pressing-Situationen auflösen und in der Offensive gefährlich werden. Ein paar defensive Abstriche muss man im Vergleich zu Pavard machen, jedoch ist auch der Ajax-Neuzugang ein galliger Spieler, der unangenehm zu bespielen ist. Die Münchner sollten den Mut haben, auf Mazraoui zu setzen, selbst wenn es sich dabei nicht um einen Millionen-Transfer handelt.
Mit Josip Stanisic hätte man zudem eigentlich einen passenden Ersatz zur Hand. Der Kroate hat schon häufiger gezeigt, dass er in großen Spielen bestehen kann und überzeugte in der Vorbereitung. Demnach ist es eher irritierend, dass er nach Leverkusen verliehen werden soll. Eine größere Rolle für Stanisic wäre absolut positiv und ein gutes Zeichen an die Jugend. Abgesehen von Mazraoui und Stanisic können auch noch Laimer und Kimmich rechts hinten spielen. Demnach gibt es auch ohne Pavard keine Probleme. Innen sind die Bayern mit de Ligt, Upamecano und Kim ebenfalls stark aufgestellt. Zudem kann auch Stanisic notfalls aushelfen. Mit Tarek Buchmann hat man zudem ein starkes Talent im Kader.