Passlack über sein Formhoch beim BVB: Spielzeit als "Lohn der harten Arbeit"
Von Marc Knieper

Der Weg zum Profifußball ist keinesfalls ein Kinderspiel. Das zeigt auch der Werdegang von BVB-Jungspund Felix Passlack. Der 22-Jährige bugsiert sich nach harten Jahren in Hoffenheim und Norwich endlich in den Fokus der Bundesliga. Unter Lucien Favre startete das Verteidiger-Ass überraschend stark in die neue Spielzeit und sprach in einer Medienrunde am Sonntag über sein derzeitiges Formhoch.
"Es fühlt sich gut an 90 Minuten für den BVB auf dem Platz zu stehen und ich gebe natürlich weiterhin Gas, damit es bei 90 Minuten bleibt", äußerte sich Passlack durchaus verbissen nach seinem tadellosen Auftritt gegen Arminia Bielefeld. Am Samstagnachmittag durfte der Linksverteidiger zum zweiten Mal in dieser Spielzeit von Beginn an und über die volle Spielzeitlänge auflaufen. Gegen Bielefelds flinken Japaner Ritsu Doan lieferte Passlack dabei eine solide Leistung ab und bugsiert sich mehr und mehr in den Fokus seines Cheftrainers.
Insbesondere seine Variabilität spricht für zahlreiche Einsätze in der nahen Zukunft: "Da wo der Trainer mich hinstellt, gebe ich 100 Prozent, versuche immer mein Bestes zu geben. Ob links oder rechts, ob defensiv oder offensiv, ist mir völlig egal. Ich bin einfach nur froh, dass ich Minuten kriege." Denn genau das war in der Vergangenheit längst nicht Gang und Gäbe: "Die Jahre in Hoffenheim und Norwich waren sportlich nicht so gut. Wichtig war dann für mich im letzten Jahr Spielpraxis zu sammeln und ich denke das hat sich ausgezahlt, wie man sieht."
Passlacks Karriere in Zahlen
- BVB U17: 43 Spiele, 21 Tore, 18 Assists
- BVB U19: 33 Spiele, 21 Tore, 22 Assists
- Fortuna Sittard: 28 Spiele, 3 Tore, 4 Assists
- BVB: 27 Spiele, 2 Tore, 1 Assist
- TSG U23: 12 Spiele, 2 Tore, 1 Assist
- Norwich City: 6 Spiele
- TSG: 4 Spiele
- Norwich U23: 2 Spiele
Seit 2012 gehört Passlack der Dortmunder Borussia an. Im Jahr 2015 bekam er als B-Jugendlicher die Fritz-Walter-Medaille in Gold überreicht. Sein Talent war unverkennbar, doch der direkte Sprung in den Profifußball gelang ihm nicht. Trotz einiger Pflichtspiele für die Profis, verlieh man sein Kronjuwel im Sommer 2017 vorerst an die TSG Hoffenheim. Hier kam Passlack ebenso wenig zum Zug wie ein Jahr später bei Norwich City, sondern wurde häufig in die Reservemannschaft der Klubs degradiert. Wie so üblich sorgte dann die vergangene Spielzeit in Holland endlich für den nötigen Hoffnungsschimmer. Seine Leihe an Fortuna Sittard war ein voller Erfolg. Endlich erhielt Passlack seine bitternötige Spielpraxis, avancierte zum Stammspieler in der Eredivisie und kehrte mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein an den Borsigplatz zurück.
Formhoch als "Lohn der harten Arbeit"
Passlack gab nie auf, glaubte immer an seine Chance beim BVB und wertet das derzeitige Formhoch dementsprechend als Lohn seiner harten Arbeit: "Ich habe sehr viel dafür getan, sehr hart gearbeitet. Ich werte das als Lohn der harten Arbeit. Am Anfang der Vorbereitung hieß es: Felix, wir schauen mal, wie du es machst. Dann habe ich ein gutes Feedback bekommen für das, was ich gezeigt habe." Mittlerweile bildet der Youngster einen wichtigen Bestandteil der schwarz-gelben Defensive und ist sichtlich stolz auf sich und seine Kollegen: "Wir machen die Verteidigungsarbeit im Kollektiv sehr gut, vor allem, wenn man sieht, wie viele Spiele wir schon zu Null gespielt haben. Wir haben mit zwei Gegentoren Stand jetzt die beste Abwehr."
Am kommenden Wochenende wartet mit dem punktgleichen FC Bayern München ein harter Brocken auf Passlack und seine Borussia. Noch vor dem deutschen Clasico am Samstagabend müssen sich die Dortmunder am Mittwoch ab 21 Uhr in der Champions League beim Tabellenzweiten FC Brügge beweisen.