Ozan Kabak beim FC Liverpool: So lief sein Start in England

Kurz vor dem Ende der Winter-Transferphase wechselte Ozan Kabak per Leihgabe von Schalke zu Liverpool. In seinen ersten Wochen hat er nun eine Handvoll Partien für die Reds absolviert. Wie lief der Einstand für den jungen Innenverteidiger?

In einer äußerst schwierigen Phase wechselte Ozan Kabak per Leihe von Schalke 04 hin zum FC Liverpool. Mit den Knappen hatte er zuvor sehr komplizierte zwölf Monate erlebt, voller Niederlagen, Rückschläge, persönlichen Fehlern und dem Schwinden seines eigenen Talent-Status'.

Dass Jürgen Klopp ihn zum amtierenden Meister der Premier League holen wollte - wenngleich aus der verletzungsbedingten Not heraus -, war ein Zeichen für den 20-Jährigen, welche Chancen er trotz eines verkorksten Jahres 2020 noch immer erhalten kann. Die englische Liga war für ihn ohnehin immer Traum und Ziel zugleich.

Seit seiner Ankunft am Deadline Day hat Kabak fünf Partien die Reds absolviert, vier in der Liga und eine in der Champions League - alle aus der Startelf heraus. Sein Start hätte jedoch deutlich besser laufen können, sowohl für ihn selbst, als auch für die gesamte Mannschaft.

Kabak mit schwierigem Start in Liverpool

Unser Kollege Toby Cudworth von 90min England, fasst den Einstand wie folgt zusammen: "Es war ein schwieriger Start für Kabak, um ehrlich zu sein. Er war keinesfalls furchtbar schlecht, aber Liverpool sucht so sehr nach seiner Form und Selbstbewusstsein, dass ihn das eindeutig beeinflusst hat."

In seinem ersten Spiel unter Klopp ging es gegen Leicester City. Es folgte nicht nur eine 1:3-Niederlage, sondern auch ein Tor, in dem der Youngster und Torwart Alisson alles andere als gut aussahen. Auch wenn die Schuld eher beim Keeper lag, so gab der türkische Nationalspieler keine souveräne Figur ab. In der Königsklasse gegen RB Leipzig wiederum lieferte er eine sehr solide Leistung, wurde daraufhin zum Spieler des Spiels gewählt.

"Seitdem sah er in Ballbesitz okay aus - aber es herrscht das unterbewusste Gefühl vor, dass er in der Luft noch anfällig ist und dass er ein viel besseres Verständnis mit Trent Alexander-Arnold aufbauen muss. Beim ersten Tor von Everton an der Anfield Road war er zudem nicht rechtzeitig zur Stelle", so Cudworth zu den weiteren Eindrücken.

Die Umstände des Wechsels und der Formkrise in Liverpool sind alles andere als hilfreich: "Es ist eindeutig, dass er weitere Entwicklung und Unterstützung benötigt, bestenfalls von jemandem, der als Anführer in der Abwehr agiert - bisher musste er wegen den Verletzungen der spielbestimmende Verteidiger sein, diese Rolle kam viel zu früh für ihn."

Wer würde einem 20-Jährigen, der aus einer nahezu beispiellosen Talfahrt des S04 hin zu einem der derzeit größten und erfolgreichsten Klubs wechselt, jedoch frühzeitig einen Vorwurf machen oder ihm gar sein Können absprechen? Klopp sicherlich nicht. Er betonte bereits, dass er über ein "riesiges Potenzial" verfügt. Kabak selbst weiß ebenfalls, dass er "noch ein bisschen Zeit" brauchen wird, um endgültig anzukommen.

Zieht Liverpool die Kaufoption für Kabak?

Auf seinen neuen Verein einlassen kann er sich jedoch vollends. Die Reds verfügen über eine Kaufoption, die Berichten zufolge bei etwa 30 Millionen Euro liegen soll. "Die Chancen stehen gut, dass Liverpool die Option am Ende der Saison ziehen wird, weil sie nicht unendlich viel Geld zur Verfügung haben. Der Preis ist relativ niedrig für einen Spieler seines Alters und obwohl er von einem stark kriselnden Schalke kam, merkt man, dass er noch über viel Potenzial verfügt", so die abschließende Einschätzung aus England.