One-Love-Binde: Müller verteidigt DFB-Team
Von Daniel Holfelder
Einen Tag vor dem ersten deutschen Gruppenspiel gegen Japan hat sich Thomas Müller mit einem ausführlichen Statement an die Fans gewandt. Der Bayern-Profi erklärte, wie er die Vorgänge rund um den Verzicht auf die One-Love-Kapitänsbinde bewertet.
Seitdem der DFB dem Drängen der Fifa nachgegeben und einen Rückzieher gemacht hat, steht der Vorwurf der Feigheit und Rückgratlosigkeit im Raum. Müller könne "diese Kritik nachvollziehen und akzeptieren", betonte aber, dass er diese Ansicht nicht teile. Der DFB habe "Stellung bezogen und seine Haltung gegen die FIFA deutlich zum Ausdruck gebracht."
Auch die Spieler nahm der 33-Jährige in Schutz: "Wer von uns Fußballern erwartet, dass wir unseren Pfad als Sportler komplett verlassen und unsere sportlichen Träume, für die wir ein Fußballerleben lang gearbeitet haben, aufgeben, um uns politisch noch deutlicher zu positionieren, der wird enttäuscht sein."
Stattdessen richtete er den Fokus auf die Fifa und erklärte, dass deren Vorgehen "für uns in keiner Weise zu verstehen" sei. Die "befremdlichen Aktionen und Äußerungen " des Weltverbandes nicht nur in Bezug auf die One-Love-Aktion, sondern generell zur WM in Katar "beschäftigen uns Spieler und das gesamte Team", so Müller weiter.
Nun gehe es aber sportlich darum, "mit Teamgeist, Geschlossenheit und Fußballfinesse unsere deutsche Fußballnation zu begeistern". Trotz der Unruhe hofft der Weltmeister von 2014 auf die volle Unterstützung der Anhänger.