'One Love'-Binde: DFB prüft rechtliche Schritte gegen FIFA
Von Jan Kupitz
Der Streit zwischen dem DFB und der FIFA geht in die nächste Runde. Nun prüfen die Deutschen sogar rechtliche Schritte, um bei der WM doch mit der 'One Love'-Binde auflaufen zu können.
Wie die Bild berichtet, möchte der DFB-Vorstand rechtliche Schritte vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einleiten, um gegen das FIFA-Verbot bezüglich der 'One Love'-Binde vorzugehen. Konkret möchte der DFB einen "Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz" prüfen - dank einer Ad-Hoc-Division des CAS würde bereits innerhalb von 48 Stunden ein Urteil eintreffen.
Wichtig: Sollte das CAS dem DFB Recht geben, würde das Urteil bis zum Ende des Turniers Bestand haben. Die FIFA könnte keinen Einspruch einlegen, sondern das Hauptsacheverfahren erst nach der WM aufnehmen. Etwaige Strafen wie ein Punktabzug oder Aberkennung des Titels (sollte Deutschland Weltmeister werden) wären rückwirkend aber nicht zulässig und würden nichts am Turnierausgang ändern.
Der DFB könnte dadurch erreichen, dass Manuel Neuer spätestens ab dem zweiten Gruppenspiel gegen Spanien (Sonntag, 20 Uhr) doch mit der 'One Love'-Binde auflaufen dürfte, ohne eine Gelbe Karte oder gar eine Sperre befürchten zu müssen.
"Die FIFA hat uns ein Zeichen für Diversität und Menschenrechte verboten. Sie hat dies mit massiven Androhungen sportlicher Sanktionen verbunden, ohne diese zu konkretisieren. Der DFB prüft, ob dieses Vorgehen der FIFA rechtmäßig war", bestätigte DFB-Sprecher Steffen Simon der Bild.
Ob der CAS dem Antrag des DFB stattgibt, bleibt aber abzuwarten. Zumindest lässt der DFB nichts unversucht, um doch ein Zeichen setzen zu können, ohne Konsequenzen der FIFA befürchten zu müssen.