Olympia ist vorbei - Kritik am Format im Frauenfußball wächst weiter
Vor zwei Jahren die Europameisterschaft, letztes Jahr die Weltmeisterschaft und in diesem Sommer die Olympischen Spiele. Für viele Spielerinnen bedeutete dieser Rhythmus, dass sie seit Jahren keine richtige Sommerpause mehr hatten. Nächsten Sommer folgt dann schon die Europameisterschaft in der Schweiz. Viele Fans blicken besorgt auf den Spielplan und auch die Spielerinnen selbst sorgen sich um ihre Gesundheit, sowohl physisch als auch psychisch.
Auch Bianca Rech, Direktorin der FC Bayern Frauen, kritisierte den Spielplan und die wenigen Pausen bei den Olympischen Spielen: Der Rhythmus, "alle drei Tage zu spielen", sei "Wahnsinn". Viele Spielerinnen wirkten vor allem gegen Ende des Turniers immer müder, die Sorge vor weiteren Verletzungen wuchs. Die Spielerinnen des FC Bayern haben nach dem Turnier noch einmal Urlaub, denn die Gesundheit gehe vor, auch wenn es für die Münchnerinnen bereits am 25. August im Supercup gegen den VfL Wolfsburg und am 30. August in der Liga weitergeht.
Bereits im Vorfeld des Turniers wurde von verschiedenen Verbänden Kritik an der Größe des Kaders geübt und immer wieder wurde der Vorschlag laut, die A-Nationalmannschaft im Frauenfußball bei Olympia durch die U23-Nationalmannschaft zu ersetzen, wie es bei den Männern der Fall ist.
Erst vor wenigen Tagen kritisierte Ehrenpräsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, die UEFA und FIFA aufgrund von immer mehr Wettbewerben: "Es kann nicht so weitergehen, diese Anhäufung von Wettbewerben muss gestoppt werden. Vernünftige in diesem Geschäft, und zwar bei vielen großen Vereinen, denken ähnlich. Irgendwann ist genug."
"Was da einige Funktionäre bei UEFA oder FIFA vorhaben, ist Wahnsinn. Das führt nicht dazu, dass der Sport besser wird, sondern schlechter, dass die Spieler noch mehr verletzt sind, weniger leistungsfähig sind, und am Ende wird auch das Interesse nachlassen. Wenn du jeden dritten Tag Highlights hast, interessiert es dich nicht mehr", sagte Hoeneß weiter. "Wir werden alles tun, um diese Explosion an Wettbewerben einzudämmen und nicht weiter zu pushen."