Olympia: Die "Ones to Watch" im Viertelfinale der Frauen

Welche Spielerinnen könnten in den Viertelfinals herausstechen? Wir haben mögliche Kandidatinnen für euch aufgelistet.
Trinity Rodman spielt bisher ein gutes Turnier.
Trinity Rodman spielt bisher ein gutes Turnier. / John Todd/ISI/GettyImages
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Am Samstag messen sich die augenscheinlich besten acht Teams des Olympischen Turniers in den jeweiligen Viertelfinals. Neben kollektiver Stärke und Teamgeist sind auch die individuellen Qualitäten der Spielerinnen für das Weiterkommen ihrer jeweiligen Nationen verantwortlich. Doch wer sind die Protagonistinnen, die im Viertelfinale herausstechen könnten? Hier sind die Spielerinnen, auf die ihr ein Auge haben müsst:

USA: Freche Offensivpower

Die Unbekümmertheit und Spielstärke der US-amerikanischen Frauennationalmannschaft bekam auch die DFB-Auswahl schmerzlich zu spüren. Zwei Spielerinnen, die das Spiel des USWNT in der Offensive aufziehen, sind Trinity Rodman und Mallory Swanson. Für die beiden zeigte schon der Turnierbeginn, in welche Richtung es für die Stürmerinnen gehen wird: Beim Spiel gegen Sambia zerlegten Rodman und Swanson die gegnerische Defensive in nur acht Minuten mit drei Toren im Alleingang. Die US-Amerikanerinnen scheinen sich blind zu verstehen, sorgen für beeindruckendes Kombinationsspiel und torgefährliche Abschlüsse. Cheftrainerin Emma Hayes kann nur schwer auf das Offensive-Duo verzichten. Auch im Viertelfinale gegen Japan könnte die Kreativität von Trinity Rodman und Mallory Swanson den entscheidenden Unterschied machen.

Mallory Swanson, Trinity Rodman
Mallory Swanson (links) und Trinity Rodman haben viel zu jubeln. / Brad Smith/ISI/GettyImages

Frankreich: Golden-Boot Anwärterin

Blickt man auf das Team der Gastgeberinnen, sticht eine Spielerin automatisch hervor: Marie-Antoinette Katoto. Mit fünf Toren führt die Stürmerin von Paris Saint-Germain das Feld der Toptorschützinnen an. Kopfbälle, "Tap-ins" und platzierte Abschlüsse: Katoto konnte ihr gesamtes Repertoire im Laufe der bisherigen drei Spiele bereits zeigen. Erst zuletzt sorgte der Doppelpack der 25-Jährigen gegen Neuseeland für den Viertelfinal-Einzug der Équipe Tricolore. Ihre Schnelligkeit und gutes Stellungsspiel wird Brasilien so einige Kopfschmerzen bereiten.

Marie-Antoinette Katoto
Marie-Antoinette Katoto im Trikot der Les Bleus. / Eurasia Sport Images/GettyImages

Brasilien: Defensives Bollwerk

Natürlich sind bei Brasilien alle Augen auf Marta gerichtet, doch besonders in der Defensive kann das Team der Südamerikanerinnen überzeugen. Viele Beobachter sind sich einig, dass Brasilien mit Lorena eine der bisher besten Torhüterinnen des Turniers stellt. Zwar kassiere die Seleção vier Tore in drei Spielen, dank der 27-jährigen Torfrau stieg diese Zahl aber nicht weiter an. Lorena überzeugt durch entschlossene Aktionen und ihr Einschalten in den Spielaufbau. Die Torhüterin ist ein wichtiger Rückhalt im Spiel Brasiliens. Doch auch die vor ihr spielende Innenverteidigerin Tarciane konnte auf sich aufmerksam machen. Mit erst 21 Jahren übernimmt die Abwehrspielerin bereits viel Verantwortung und besticht durch eine einzigartige Disziplin. Die französische Offensive könnte sich die Zähne an der brasilianischen Abwehr ausbeißen.

Lorena
Lorena konnte im brasilianischen Kasten überzeugen / GRAHAM STOKES/GettyImages

Kanada: Mittelfeldstrategin Fleming

Viel wurde in letzter Zeit über die Ereignisse bei der kanadischen Nationalelf abseits des Platzes diskutiert. Auf dem Rasen überzeugen die amtierenden Olympiasiegerinnen durch die Bank. In Kanada ist sie bereits ein Superstar, jetzt kann sie ihr Talent der ganzen Welt zeigen - Jessie Fleming. Die 26-Jährige spielt unauffällig, erledigt ihren Job aber immer höchst zuverlässig und gewissenhaft. Kaum eine Spielerin im Turnier sorgte für mehr "Key-Passes" als Fleming. Neben einem Tor konnte die Spielerin von Portland Thorns auch mit Assists zum überraschenden Weiterkommen Kanadas beitragen. Ihre Stärken liegen im Spielen von präzisen langen Bällen und dem hohen Pressen ihrer Gegenspielerinnen. Das deutsche Team wird wissen, wie wichtig Jessie Fleming im Spiel Kanadas ist und alles tun, um zu verhindern, dass die Mittelfeldstrategin in die Partie findet - ansonsten könnte es für die DFB-Frauen ganz unangenehm werden.

Jessie Fleming
Jessie Fleming, die Kapitänin der kanadischen Frauennationalelf. / Marc Atkins/GettyImages

Japan: Disziplinierte Allrounder

Japan ist eines der Teams, das eher über die kollektive Stärke als Individualität kommt. Dennoch gibt es auch in den Reihen der Samurai Blue Spielerinnen, die man lieber nicht aus den Augen lassen sollte. Eine davon ist Mina Tanaka - die Stürmerin im japanischen Team. Während Tanaka gegen Brasilien noch einen Elfmeter vergab, konnte die 30-Jährige gegen Nigeria netzen. Hinter Mina Tanaka zieht Yui Hasegawa weiter ihre Strippen und ist unter anderem für das schnelle und ansehnliche Kombinationsspiel der Nadeshiko verantwortlich. Gegen die USA braucht es die Lösungsfindungen von Tanaka und Hasegawa, um die für das Weiterkommen wichtigen Treffer zu erzielen. Wie gewohnt hat die japanische Mannschaft Disziplin genug, um dieses Ziel zu erreichen.

Yui Hasegawa, Mina Tanaka
Mina Tanaka hebt Yui Hasegawa beim Jubeln hoch. / Masashi Hara/GettyImages

Deutschland: Außenverteidigerin mit Verantwortung

Auf Seiten der DFB-Frauen spielte so gut wie jede Spielerin ein bisher durchwachsenes Turnier. Nach tollen Leistungen folgten dann wieder weniger überzeugenden Perioden. Dabei war natürlich die Begegnung mit der USA ein Dämpfer, wobei keine Protagonistin ein wirklich gutes Spiel zeigte. Giulia Gwinn gehört da zu den wenigen Ausnahmen, die eine gewisse Grundkonstanz an den Tag legt. Die deutsche Außenverteidigerin verewigte sich durch punktgenaue Ecken in der Scorerliste und ihr strammer Treffer gegen die USA sorgte für einen kurzen Hoffnungsschimmer - wenn auch für kurze Zeit. Gwinns Heatmap ist nach den Spielen auf der rechten Seite mitunter dunkelrot gefärbt. Die Spielerin des FC Bayern schaltet sich gerne ins Offensivspiel ein und schraubt Kilometer um Kilometer runter. Aber auch ihr Defensivverhalten kann sich sehen lassen: Stellungsspiel und Timing scheinen perfekt zu passen und auf dem Platz übernimmt Gwinn gerne auch Verantwortung.

Giulia Gwinn
Giulia Gwinn, die Nummer 15 der DFB-Frauen. / Eurasia Sport Images/GettyImages

Kolumbien: Power aus dem Mittelfeld

Bei Kolumbien gibt es einige talentierte Spielerinnen, die im Schatten der Topstars Mayra Ramírez und Linda Caicedo stehen - so auch Marcela Restrepo. Die Stärken der 28-jährigen Mittelfeldspielerin liegen in der Ballkontrolle. Die Spielmacherin Kolumbiens schafft es, ihre Offensivkräfte perfekt in Szene zu setzen. Bei Restrepo lassen sich wenige Schwächen finden. In fast allen Aspekten des Spiels kann die Mittelfeldspielerin mithalten. Ihre Direktabnahme im Spiel gegen Neuseeland schlug unhaltbar im linken unteren Eck ein. Die Vielseitigkeit von Marcela Restrepo ist durchaus eine Waffe im Spiel Kolumbiens.

Marcela Restrepo
Marcela Restrepo, die Nummer 8 Kolumbiens. / Claudio Villa/GettyImages

Spanien: Auch Caldentey liefert

Die Top-Stars der Spanierinnen halten dem Druck stand und liefern. Sowohl die amtierende Weltfußballerin Aitana Bonmati als auch ihre Vorgängerin Alexia Putellas spielen ein nahezu makelloses Turnier - auf die beiden Superstars dürften sowieso alle Augen gerichtet sein. Eine andere Spielerin, die sich in den Vordergrund drängt, ist Mariona Caldentey. Im ersten Spiel gegen Japan konnte die zukünftige Arsenal-Spielerin den wichtigen Siegtreffer erzielen. In der dritten Partie lieferte Caldentey, nachdem sie in der Halbzeit eingewechselt wurde, zwei Assists und setzte ein weiteres Zeichen an Trainerin Montserrat Tomé. Ihre Stärken liegen in der Positionierung, dem Pressing und der Konstanz. Ob als Starterin oder als Joker, Mariona Caldentey scheint in diesem Turnier einfach zu funktionieren.

Mariona Caldentey
Mariona Caldentey feiert ihr Tor. / Robert Cianflone/GettyImages