Ole Werner über Voraussetzungen einer Vertragsverlängerung bei Werder
Von Simon Zimmermann
Werder Bremen steht kurz vor dem großen Ziel Klassenerhalt. In diesem Fall verlängert sich der auslaufende Vertrag mit Trainer Ole Werner automatisch. Die Verantwortlichen am Osterdeich wollen den Coach aber längerfristig binden. Werner nennt dafür Voraussetzungen.
Nachdem Ole Werner mit Werder Bremen den direkten Wiederaufstieg geschafft hat, schreibt der 34-Jährige an seiner Erfolgsgeschichte am Osterdeich weiter. Der Aufsteiger liegt vier Spieltage vor Schluss auf einem mehr als ordentlichen zwölften Tabellenplatz. 35 Punkte hat Grün-Weiß bislang geholt und damit sieben Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Am 31. Spieltag gastiert nun der FC Bayern im Weserstadion. Mit einem Sieg gegen den Rekordmeister könnte der SVW den vorzeitigen Klassenerhalt bereits perfekt machen. Voraussetzung dafür: Stuttgart und Bochum verlieren. Oder aber einer der beiden verliert und Schalke gewinnt in Mainz nicht. Noch komplizierter könnte Werder das große Saisonziel erreichen, wenn man selbst gewinnt, Hoffenheim nicht gewinnt, Stuttgart remis spielt und Bochum verliert (oder Schalke nicht gewinnt).
Werner will gegen die Bayern gewinnen
Zugegeben, das ist viel Konjunktiv in dieser Rechnung. Realistisch betrachtet sollte aber selbst bei einer Pleite gegen die Bayern (Samstag, 18.30 Uhr) nicht mehr viel anbrennen. Ole Werner will die Bayern aber auf jeden Fall ärgern: "Mir ist völlig egal, was das Spiel für den Meisterkampf bedeutet. Wir brauchen noch Punkte. Wir werden in das Spiel gehen, um Stück für Stück unsere Chancen zu suchen und es zu gewinnen", meinte er gegenüber der Sportbild.
Nach aktuellem Stand läuft Werners Vertrag im Sommer aus. Allerdings verlängert sich das Arbeitspapier beim Verbleib in der Bundesliga automatisch um ein Jahr. An diesem Ziel sieht Werner seine Mannschaft noch nicht ganz angekommen, mit der Saison ist er bislang aber zufrieden: "Gewarnt muss man immer sein. Wir sind aber nicht in die Saison gestartet mit der Erwartungshaltung, dass wir als Aufsteiger vier Spieltage vor Saisonschluss gerettet sind."
Werder will mit Werner verlängern - Trainer nennt Voraussetzungen
Ungeachtet der derzeitigen Vertragslage will Werder gerne mit dem Trainer verlängern. Manager Frank Baumann hat bereits Gespräche angekündigt. Der neue Deal dürfte dann durchaus längerfristiger gültig sein. Im Gespräch mit der Sportbild erklärte Werner, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit er in Bremen verlängert:
"Wichtig ist, dass man sich Stück für Stück weiterentwickeln kann", so der 34-Jährige. Gemeint ist damit die Entwicklung des Klubs, aber auch von ihm persönlich. "Dabei spielen finanzielle und infrastrukturelle Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. Das sind Sachen, die man klären muss. Bislang ist die Entwicklung sehr positiv gewesen", fügte er hinzu.
Eine wichtige Bedingung für die Weiterentwicklung der Mannschaft ist natürlich das Personal. Mit Niclas Füllkrug hat Werder den Toptorjäger der laufenden Saison in den Reihen (16 Tore). Sturmpartner Marvin Ducksch hat zwölf Treffer auf dem Konto und ist mit neun Toren der beste Schütze in der Rückrunde. Das kongeniale Sturmduo weckt allerdings Begehrlichkeiten.
Ducksch verfügt im Sommer über eine Aussiegsklausel (Vertrag bis 2024). Der 29-Jährige könnte für 7,5 Millionen Euro gehen. Füllkrug (30) liebäugelt derweil mit einem Wechsel zu einem Topklub. Für den Nationalstürmer will Werder einen zweistelligen Millionenbetrag. Im Bestfall könnten rund 20 Millionen Euro winken.
"Sie sind sehr wichtige Spieler für uns, die den Unterschied ausmachen. Ich als Trainer wäre froh, wenn beide bei uns noch lange Fußball spielen, weil das Arbeiten mit ihnen Spaß macht, weil sie eine gewisse Qualität haben und sich zuletzt weiterentwickelt haben. Aber ich kenne auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen des Vereins. Doch aus sportlicher Sicht würde ich beide gerne behalten", meinte Werner zur Zukunft der "hässlichen Vögel".
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Alles entscheidend dürfte deren Verbleib für eine Vertragsverlängerung des Trainers aber nicht sein. Die Abgänge würden immerhin gut zu gebrauchende Einnahmen generieren, die dann auch wieder in die Entwicklung der Mannschaft fließen können. Mit Fortuna-Angreifer Dawid Kownacki könnte Werder dem Vernehmen nach bereits einen möglichen Ersatz an der Angel haben - und das ablösefrei.
Insgesamt scheint es einfach zu passen zwischen Werner und Werder. Alles andere als eine Vertragsverlängerung - vermutlich über zwei bis drei Jahre - wäre schon extrem überraschend.