Ohne Leroy Sané zur EM? Das sagt Toni Kroos zu den Aussagen seines Bruders
Von Simon Zimmermann
Die Duelle gegen Frankreich und die Niederlande sind die großen Härtetests für das DFB-Team mit Blick auf die Heim-EM im Sommer. Beim 2:0-Sieg in Frankreich konnte die deutsche Nationalmannschaft mit einer rundum gelungenen Vorstellung wieder so etwas wie Euphorie entfachen. Maßgebend dafür war die Rückkehr von Toni Kroos. Der Real-Star zog im Mittelfeld die Fäden und zeigte eine überragende Leistung.
Leroy Sané: "Startelf oder nicht im Kader"?
Nicht im Kader steht dagegen bekanntlich Leroy Sané. Wegen seiner Roten Karte gegen Österreich muss der Bayern-Star drei Spiele zuschauen. Weil vor Kroos das Duo Wirtz und Musiala wirbelte, kamen bereits Stimmen auf, man bräuchte Sané nicht unbedingt. Kroos-Bruder Felix meinte, man sollte Sané entweder als Startelf-Spieler einplanen - oder ganz auf ihn im Kader verzichten. Der 28-Jährige sei kein Spieler, den man als Joker bringen könne.
"Startelf oder nicht im Kader. Ich glaube nicht, dass man den auf der Bank gebrauchen kann. Wenn er nicht von Anfang an spielt, könnte er jemand werden, der schwierig ist", begründete Felix Kroos nach dem Sieg in Frankreich.
Nagelsmann bricht Lanze für Sané
Am Tag vor dem Duell gegen Oranje (Dienstag, 20.45 Uhr) widersprach bereits Bundestrainer Julian Nagelsmann vehement. "Wenn wir die aktuelle Gruppe sieht, funktioniert es sehr gut auf zwischenmenschlicher Ebene. Aber Leroy ist auch ein super Typ. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Drei Spiele Sperre sind natürlich eine Last, er verpasst viele Momente. Wir führen aber auch Rollen-Gespräche, wie kommt ein Spieler in einer bestimmten Rolle klar. Nochmal: Er hat einen sehr guten Charakter, aber er wird sich auch eingliedern müssen wie alle anderen. Er hat Qualitäten, auf die wir nicht verzichten wollen und können", betonte er auf der Pressekonferenz.
Sané für Kroos "brutal wichtig" für die EM
Toni Kroos sieht das ähnlich. In seinem gemeinsamen Podcast 'Einfach mal Luppen' mit Bruder Felix wurde der 34-Jährige deutlich: "Du hast halt dein Gefühl, deine Meinung preisgegeben. Und da bin ich ausnahmsweise mal nicht deiner Meinung."
Kroos erklärte, warum auch er auf jeden Fall auf Sané setzen würde: "Erstens kenne ich Leroy auch von der menschlichen Seite. Und da wird es in jeglichem Fall keine Probleme geben", wiegelte er Bedenken ab, Sané könnte Ärger machen, sollte er nicht von Beginn an spielen.
An den sportlichen Qualitäten Sané gäbe es ohnehin keinen Zweifel. "Ich glaube, dass wir auf einen Spieler mit den Qualitäten von Leroy in Deutschland nicht verzichten können. Davon bin ich zu 1.000 Prozent überzeugt und glaube, dass er brutal wichtig werden wird in diesem Turnier", so Kroos.
Auch Felix Kroos äußerte sich im Podcast nochmals zu Sané. "Ich habe betont, ich beurteile das nur von außen. Das ist meine Wahrnehmung", beschwichtigte er. Sané sei auch für ihn "fußballerisch über alle Zweifel erhaben. Und ich bin auch gerne bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen", so Felix Kroos.
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