Ohne Bülter gegen Frankfurt: So könnte Schalke ihn ersetzen

Durch seine Gelbsperre wird Marius Bülter dem FC Schalke am kommenden Wochenende gegen Eintracht Frankfurt fehlen. Welche Optionen hat Thomas Reis, um ihn zu ersetzen?

Es geht um nicht weniger, als den zurzeit formstärksten und deshalb wohl wichtigsten Spieler in einem bedeutsamen Spiel zu ersetzen. Das ist die Ausgangslage, in der sich der FC Schalke nach der fünften Gelben Karte von Marius Bülter befindet, wenn es am Samstag ins letzte Heimspiel, ins Duell mit Eintracht Frankfurt geht.

Entgegen aller Hoffnungen handelte Bülter sich diese Karte ein, die er zuvor ganze 15 Spiele lang hatte vermeiden können. Damit muss er ausgerechnet bei diesem so wichtigen Heimspiel aussetzen.

Somit wird es unter der Woche die Frage sein, wie die Gelsenkirchener ihn ersetzen werden. Dafür kommen wohl vier Szenarien in Frage, die unterschiedlich wahrscheinlich wirken.

Schalke muss Bülter ersetzen - für welchen Weg entscheidet sich Reis?

Szenario 1: Eine System-Umstellung

Zuletzt lief S04 stets mit zwei klaren Außenspielern und einem zentralen Stürmer auf. Dazu gab es einen Spielmacher auf der Zehn sowie die gewohnte Doppelsechs. Die Bülter-Sperre könnte auch damit kompensiert werden, dass diese Herangehensweise angepasst wird.

Anstatt mit Flügelspielern aufzuspielen, könnte im Sturm eine Doppelspitze gebildet werden. Dafür stehen mit Simon Terodde, Michael Frey und inzwischen auch wieder Sebastian Polter drei Angreifer zur Verfügung. Diese würden dann eher von klassischen Mittelfeldspielern und weniger von Flügelspielern unterstützt werden. So könnte Thomas Reis Bülter auch mit anderem Personal ersetzen.

Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent. Es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass Reis einen solch vergleichsweise drastischen Schritt geht. Dafür ist die Mannschaft inzwischen zu sehr auf das bisherige System eingespielt und das Spiel gegen die SGE viel zu wichtig. Es wäre ein gewagtes Experiment.

Szenario 2: Tim Skarke goes Startelf

Die simpelste Möglichkeit, Bülter zu ersetzen: Tim Skarke. Bis er wegen einer Fleischwunde aussetzen musste, zeigte er sich in einer guten Verfassung. Wegen der Formstärke des nun Gesperrten und doch recht guten Auftritten von Kenan Karaman, war es zuletzt schwierig für ihn, in die erste Elf zurückzukehren.

Dieser Schritt ist aber eine sehr realistische Möglichkeit für den Samstag. Skarke sollte wieder fit genug sein, um auch von Beginn an aufzuspielen. Sollte das wider Erwarten nicht der Fall sein, wäre eine eher experimentelle Umstellung auch im weiteren Spielverlauf noch möglich, wenn er ausgewechselt werden müsste.

Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent. Skarke kennt die Außenbahn und kann somit auch die Aufgaben von Bülter übernehmen. Er ist somit die naheliegendste Variante.

Szenario 3: Drexler oder Zalazar rücken auf die Seite

Es ist wahrlich nicht ihre Kernkompetenz, noch weniger für den Uruguayer, doch könnten auch Dominick Drexler und Rodrigo Zalazar den Außenspieler-Part übernehmen. Das haben beide in ihrer noch jungen Schalke-Vergangenheit bereits mehrfach getan.

Eigentlich fühlen sich beide im Zentrum deutlich heimischer, doch sind sie angesichts der Reis'schen Notlage, wie man es beinahe formulieren muss, ebenfalls eine Option. Notfalls könnte sogar Karaman auf links rücken, scheint die rechte die für Drexler und Zalazar bessere Seite zu sein.

Wahrscheinlichkeit: 25 Prozent. Beide haben diese Position bereits mehrfach gespielt, wenngleich in anderer Ausführung. Neben dem Skarke-Szenario wäre dieser Schritt aber eine klare Notlösung.

Szenario 4: Ja, es gibt auch Tobias Mohr noch

Tobias Mohr wäre jemand, der auf der linken Offensivseite heimisch ist. Allerdings kann hier sehr schnell eingeworfen werden, dass er unter Reis bislang gar keine Rolle gespielt hat. Und das wird sich wohl auch kaum ändern, wenn es nun ins so wichtige Duell mit der Eintracht geht. Entsprechend schnell kann dieses Szenario abgehakt werden.

Wahrscheinlichkeit: 5 Prozent.