Offener Brief: Hannover 96 mit scharfer DFL-Kritik
- Streit um Investoren-Einstieg geht weiter
- Hannover mit offenem Brief an die DFL
- Klare Forderungen auch in Bezug auf 50+1
Von Franz Krafczyk
Im Streit um den Investoren-Einstieg steht die DFL derzeit im Blickpunkt. Mit Hannover 96 hat sich nun ein erster Klub in einem offenen Brief beschwert. Der Zweitligist hat klare Forderungen.
Die Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der Abstimmung um einen möglichen Investoren-Einstieg bei der DFL nur knapp erreicht. Entscheidend war mutmaßlich die Stimme von Hannover-Geschäftsführer Martin Kind, der entgegen des Auftrags des Vereins mit Ja gestimmt haben soll. Nun haben die 96er die DFL in einem offenen Brief scharf kritisiert.
"Die DFL hat die Abstimmung über den Investoreneinstieg vorsätzlich so durchführen lassen, dass eine Feststellung des Abstimmungsverhaltens von Martin Kind möglichst nicht nachvollziehbar ist. So hat die DFL die Abstimmung über einen möglichen Investorenstieg proaktiv, und noch nicht einmal auf Antrag eines Mitglieds hin, geheim durchgeführt, obwohl die DFL-Satzung gemäß §27 gar keine geheime Stimmabgabe für eine solche Abstimmung vorsieht", kritiserte der Stammverein.
Hannover fordert "strukturellen und personellen Neuanfang" bei der DFL
"Die Stimme aus Hannover hätte entsprechend der Weisung des Muttervereins uneingeschränkt beachtet und von vornherein mit Nein gewertet oder alternativ sichergestellt werden müssen, dass das Abstimmungsverhalten von Martin Kind nachvollziehbar ist", heißt es im öffentlichen Statement.
Die 50+1-Regel sei "durch die bewusste Untätigkeit" gefährdet. Aufgrund des "schwerwiegenden Vertrauensbruch der Mitglieder des Präsidiums und der Geschäftsführung der DFL" fordern die 96er nun "einen strukturellen und personellen Neuanfang" bei der Deutschen Fußball-Liga.
Zudem solle der Mutterverband DFB von nun an "eine klare Führungsrolle einnehmen [...], damit die 50+1-Regel tatsächlich umgesetzt und in ihrer Existenz nicht weiter bedroht wird", so der Zweitligist.
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