ÖFB reagiert auf Rangnick-Gerüchte - So viel Ablöse müssten die Bayern zahlen

Ralf Rangnick soll mittlerweile der Wunschkandidat für die Tuchel-Nachfolge beim FC Bayern sein. Von einer offiziellen Anfrage will der österreichische Fußballverband aber nichts wissen. Derweil müssten die Bayern für den 65-Jährigen eine Ablöse zahlen - und zu Eingeständnissen bereit sein.
Ist Ralf Rangnick jetzt Bayerns Wunschkandidat?
Ist Ralf Rangnick jetzt Bayerns Wunschkandidat? / Robbie Jay Barratt - AMA/GettyImages
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Nur noch 'Ja' müsse Ralf Rangnick sagen - dann wird er ab Sommer neuer Trainer des FC Bayern. Das behauptet zumindest die tz. Demnach könnte ein Deal schon in dieser Woche abgeschlossen werden, sollte Rangnick grünes Licht geben. Auch Sky berichtete am Dienstagmorgen, dass die Bayern bei Rangnick Gas geben.

Es wäre ein echter Paukenschlag beim Rekordmeister. Der 65-jährige "Fußball-Professor" und der Rekordmeister - diese beiden Parteien hätte man vor wenigen Wochen wohl niemals miteinander in Verbindung gebracht.

Rock ’n’ Roll statt Ballbesitzfußball?

Doch nach einer zähen Trainersuche mit zahlreichen Kandidaten, die wieder gestrichen werden müssen (Alonso, Nagelsmann, Emery), scheinen sich Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund auf Rangnick zu fokussieren. Karl-Heinz Rummenigge sei ein großer Befürworter dieser durchaus riskanten Idee, heißt es.

Einen Klub mit dem internationalen Format eines FC Bayern hatte der aktuelle österreichische Nationaltrainer zuvor nur interimsweise in Manchester trainiert. Bei United gab Rangnick nicht immer das glücklichste Bild ab. Zumal Rangnicks Fußball-Idee von Gegenpressing und Umschaltverhalten bestimmt ist. Rock ’n’ Roll statt virtuoser Ballbesitzfußball würde beim FCB unter Rangnick wohl die Devise lauten.

"Dem ÖFB liegen keine Anfragen vor"

Ungeachtet der Frage, wie gut oder weniger gut Rangnick nach München passen würde. Der 65-Jährige scheint tatsächlich aktuell der aussichtsreichste Kandidat zu sein. Der ÖFB will von den Gerüchten bislang zwar nichts wissen. Wie man sich öffentlich äußert und was tatsächlich im Hintergrund geschieht, sind jedoch im Profifußball-Business zwei verschiedene Paar Schuhe.

"Ralf Rangnick besitzt ein aufrechtes Vertragsverhältnis. Dem ÖFB liegen keine Anfragen vor. Der volle Fokus ist auf die UEFA EURO 2024 gerichtet”, betonte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel am Dienstag auf Anfrage des SID.

Die Österreicher gehen als eine Art Geheimfavorit in das Turnier im Sommer. Eigentlich soll Rangnick Österreich im Anschluss auch zur WM 2026 führen.

Was Rangnick beim FC Bayern fordert - und wie viel Ablöse er kosten würde

Ob es soweit kommt, scheint tatsächlich nur an Rangnick selbst zu liegen. Will er die Herausforderung in München wagen, würde der ÖFB ihm wohl keine allzu großen Steine in den Weg legen. Die Salzburger Nachrichten berichten, dass der Verband Rangnick ziehen lassen würde, sollte er zu den Bayern wechseln wollen. Voraussetzung wäre aber eine Ablösezahlung. Diese soll in einem mittleren einstilligen Millionenbereich liegen. Für einen 65-jährigen Trainer zwar happig, aber für die Bayern finanziell keine ganz große Hürde.

Spannender sind da schon die Forderungen, die Rangnick laut Salzburger Nachrichten an die Bayern stellen soll. Demnach wünsche er sich die Entscheidungshoheit bei Transfers und möchte dabei auch Sportvorstand Eberl und Sportdirektor Freund überstimmen können. Eine Struktur, die es bei den Bayern so noch nie gegeben hat.

Klar ist aber auch: Wenn man einen Rangnick holt, dann muss man sich bewusst sein, dass dieser auch federführend in der Kaderplanung sein möchte. Schließlich ist das eine der größten Stärken des 65-Jährigen. Die kommenden Tage oder möglicherweise die nächsten ein bis zwei Wochen werden zeigen, ob der FCB bereit ist, diesen Paradigmenwechsel einzugehen.


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