Obacht vor den Bayern: Warum Werder schleunigst mit Friedl verlängern sollte
Von Marc Knieper
Marco Friedl befindet sich auf der Shortlist des FC Bayern. Angesichts seiner bisherigen Leistungen sollte der SV Werder einen Abgang des Österreichers zwingend verhindern. 90min erklärt, warum die Grün-Weißen deshalb schleunigst mit dem 22-Jährigen verlängern müssen.
Um die erwartbaren Abgänge von David Alaba und Jérôme Boateng zu kompensieren, befindet sich Münchens Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz- und Backup-Spieler für die Linksverteidigerposition. Lucas Hernandez soll künftig innen verteidigen.
Dabei soll der 44-Jährige laut Sport Bild unter anderem auf Friedl gestoßen sein. Der österreichische Nationalspieler durchlief seit 2008 sämtliche Jugendmannschaften des Rekordmeisters und feierte Ende 2017 im Bayern-Dress sogar sein Debüt in der Bundesliga und Champions League.
FC Bayern besitzt Rückkaufoption für Friedl
Da es anschließend noch nicht für den Profikader der Bayern reichte, versuchte er sein Glück in der Hansestadt. Seit Januar 2018 läuft Friedl im Werder-Hemd auf, anderthalb Jahre später verpflichteten die Grün-Weißen ihren Leihspieler schließlich fix für 3,5 Millionen Euro. Doch die Bayern hielten sich eine Hintertür offen. Eine im Kontrakt von Friedl verankerte Rückkaufoption in Höhe von zehn Millionen Euro sichert dem Tabellenprimus noch immer das Recht, den einstigen Schützling jederzeit zurückzuholen.
Die Sorge der Bremer Fans, dass Friedl geht, sobald sein Ex-Klub ruft, ist groß. Dabei ergibt Friedl als Backup für Linksverteidiger Alphonso Davies allein aufgrund seines aktuellen Positionsprofils nur wenig Sinn. Seine vergangenen Einsätze in Bremen haben gezeigt, dass er zwar durchaus auf der linken Seite spielen kann - aber nur als Notnagel und sicher nicht auf Dauer! Der Österreicher hat sich längst in der Abwehrzentrale etabliert und stieß vor der Saison sogar Kapitän Niklas Moisander vom Thron. Zusammen mit Ömer Toprak bildet der 22-Jährige eine längst vermisste Konstante in der grün-weißen Innenverteidigung.
Klares Signal mittels frühzeitiger Verlängerung
Gäbe man Friedl im kommenden Sommer an die Bayern ab, entstünde eine Lücke, die auch mit zehn Millionen Euro nur schwer kompensierbar scheint. Klar, Werder benötigt Geld, aber Werder benötigt eben auch Spieler, die den Verein langfristig zurück in alte Muster bringen, sodass man am Osterdeich keinen einzigen Gedanken mehr an einen potenziellen Abstieg verschwenden muss. Und: Friedl hat sich in Bremen wahrlich eingegroovt. Der Linksfuß gilt als Spaßvogel der Mannschaft und scheint sich mit allen Teamkollegen prächtig zu verstehen.
Der Vertrag des Bremer Leistungsträgers läuft im Sommer 2022 aus. Zeit für Vertragsgespräche, Herr Baumann! Eine Verlängerung ist unumgänglich, allein schon, um Friedl nicht bereits im kommenden Sommer verkaufen zu müssen oder aber darüber hinaus im Folgesommer ablösefrei abzugeben. Und sofern sich die Bayern bei Friedl tatsächlich einmischten, würde die Rückkaufoption spätestens bei entsprechender Vertragsverlängerung verpuffen. Mit einer Verlängerung würde Frank Baumann zudem frühzeitig für Klarheit sorgen und ein klares Signal an alle vermeintlichen Interessenten senden.
Weiß Friedl auch künftig bei Werder zu überzeugen, so kann er den Schritt in Richtung München auch noch ohne Bedenken in zwei bis drei Jahren gehen. Vielleicht ja dann mit einer wirklichen Mörder-Ablöse. Noch immer ist der Österreicher nämlich ziemlich jung und hat eine große Karriere vor sich, die es vorerst weiter in Bremen zu festigen gilt.