Nun hat es der Fußball selbst in der Hand!

Hertha BSC v FC Bayern Muenchen - Bundesliga
Hertha BSC v FC Bayern Muenchen - Bundesliga / Reinaldo Coddou H./Getty Images
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Grünes Licht pro Bundesliga-Fortsetzung! Kritikern gefällt das sicherlich nicht. Klubs und Spieler können die Chance allerdings nutzen, das Ruder herumzureißen und unseren geliebten Sport auf den Boden der Tatsachen zurückzuführen.

Nun hat es der Fußball selbst in der Hand. Wie jetzt? Was ist damit gemeint? Nun ja, seit Mittwoch ist klar: die Bundesliga startet - und zwar schon in wenigen Tagen - am 15. Mai. Nach neunwöchiger Pause rollt der Ball in der 1. und 2. Bundesliga wieder. 163 Spiele ohne Zuschauer sollen in Windeseile ausgetragen werden.

Bundesliga mit Vorbildrolle

Hinsichtlich der Einhaltung vorgeschriebener Hygienemaßnahmen nimmt die Bundesliga selbstverständlich eine Vorbildrolle ein. Wie gut das bisher geklappt hat, demonstrierte Hertha-Profi Salomon Kalou in feinster Manier. Okay, Ironie off: Weitere Verfehlungen können sich die Fußballer diesbezüglich sicher nicht leisten.

Viele Kritiker freuten sich über das skandalöse Video des suspendierten Hertha-Stürmers. Man dachte, Kalou hätte dem Neustart damit einen Strich durch die Rechnung gezogen. Aber es geht weiter, ansonsten droht der finanzielle Kollaps. Um den Untergang der Bundesliga zu vermeiden, müsse man die Saison fortsetzen, so die Vertreter pro Re-Start.

Die andere Seite wiederum argumentiert, Fußball sei nicht systemrelevant und dürfe deshalb keine Sonderstellung erhalten. Diese Pro-Contra-Diskussion ist seit Entschluss der Wiederaufnahme allerdings passé. Dass der Ball in Kürze tatsächlich wieder rollt, gefällt vielen dennoch gar nicht.

Der Fußball ist selbst schuld - kann das Ruder aber herumreißen

Schaut man rüber zum Basketball, stört es allerdings die wenigsten, dass die dortige Bundesliga-Saison womöglich ebenfalls fortgesetzt wird. Aber woran liegt das? Warum steht der Fußball derart im öffentlichen Beschuss? Ganz einfach: der Fußball selbst ist schuld - hat nun aber das Ruder in der Hand, um es herumzureißen.

In vielen Bereichen ist das Rad regelrecht überdreht. Überlegungen seitens DFL bezüglich einer Gehaltsobergrenze oder einer Arbeitsgruppe für die Zukunft des Fußballs beweisen dies vortrefflich. Es ist an der Zeit nach der Corona-Pause nicht nur kurz-, sondern langfristig auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Aufgrund der finanziellen Engpässe - bedingt durch die Krise - sollten alle Gelder im Fußball sinken.

Der Fußball verfiel zuletzt in Maßlosigkeit. Ablösesummen und Gehälter wurden immer absurder und schossen in utopische Höhen. Der Fußball wurde zu kommerziell, für viele Fans nicht mehr greifbar. Das muss sich ändern. Es bietet sich die Chance, Fußball und Fans wieder näher zusammenzubringen. Nun liegt es an Verband, Klubs und Spieler diese Chance vernünftig zu nutzen.