Nullnummer in Bremen - Schlotterbeck fliegt: Der BVB in der Einzelkritik
Von Oscar Nolte
Borussia Dortmund hat zum ersten Mal in der neuen Saison Federn gelassen. Gegen Werder Bremen zeigte die Borussia eine blutleere Leistung und entwickelte keine Durchschlagkraft. Tatsächlich waren die Gastgeber vom Osterdeich die deutlich gefährlichere Mannschaft.
In der 73. Minute flog Nico Schlotterbeck mit gelb-rot vom Platz. Das Dortmunder Spiel drohte zu kippen, der BVB verteidigte in Unterzahl aber sehr diszipliniert. Das torlose Unentschieden geht unter dem Strich in Ordnung, ist für den BVB aber natürlich viel zu wenig.
Die schwarz-gelbe Einzelkritik:
1. Gregor Kobel
Entschärfte im ersten Durchgang zwei Bremer Chancen, als er sowohl gegen Njinmah als auch gegen Ducksch zur Stelle war. Ansonsten gab es für den Schweizer Nationalkeeper wenig zu tun.
Note: 8/10
2. Nico Schlotterbeck
Starkes Spiel als linker Außenverteidiger. Im Aufbauspiel immer wieder mit langen Bällen, die jedoch zu selten einen Abnehmer fanden. Musste viel mit dem Schiedsrichter hadern, der Schlotterbecks Zweikampfverhalten sehr streng bewertete. Rückte nach einer guten Stunde in die Innenverteidigung. Kam dann wenige Minuten später zu spät gegen Njinmah und ging mit gelb-rot vom Platz. Erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst.
Note: 4/10
3. Niklas Süle (bis 57.)
Abgesehen von einigen Wacklern mit einem guten Spiel. Zweikampfstark, gut organisiert, machte das Zentrum dicht. Verließ nach 57. Minuten gelb vorbelastet und aufgrund einer taktischen Umstellung den Platz.
Note: 7/10
4. Waldemar Anton
Einer der aktivsten und präsentesten Dortmunder. Ließ gegen Werder kaum etwas zu und gewann Zweikampf um Zweikampf. Trat bei einer Hereingabe über den Ball und hatte Glück, dass der plötzlich freie Ducksch zu zentral abschloss. Hatte eine der besten Dortmunder Chancen, als er einen hohen Ball technisch sauber aus der Luft pflückte, dann aber das Tor knapp verfehlte.
Note: 8/10
5. Julian Ryerson
Wie gewohnt fleißiger Auftritt auf der rechten Seite. Spulte ein hohes Pensum ab und gab die Flanke vor der gefährlichen Chance durch Brandt. Ließ sich nichts zu Schulden kommen.
Note: 7/10
6. Emre Can
Zeigte seine Schnelligkeit und seine Qualitäten in der Zweikampfführung, genauso aber seine schlampige Arbeit im Passspiel. Leistete sich zwei, drei katastrophale Passfehler, die sich glücklicherweise nicht rächten. Das darf im Aufbauspiel aber schlichtweg nicht passieren.
Note: 5/10
7. Pascal Groß
Kam im ersten Durchgang nicht wirklich zur Entfaltung. Keine gute Absprache mit Can, der oft auf gleicher Linie stand. Wählte zu oft den sicheren Pass zurück, als das Spiel wirklich anzukurbeln. Trat positiv vor allem durch seine brandgefährlichen Standards in Erscheinung.
Note: 5/10
8. Marcel Sabitzer
Im ersten Durchgang völlig unsichtbar und abgemeldet. Musste meist auf rechts ausweichen und kam im Halbraum überhaupt nicht zur Geltung. Nach einer guten Stunde rückte Sabitzer mehr ins Zentrum, konnte sich aber auch nicht entfalten. Dünner Auftritt.
Note: 3/10
9. Julian Brandt (bis 77.)
Ungewohnte Unkonzentriertheiten bei Julian Brandt, der dann aber die beste Dortmunder Chance der Halbzeit einleitet und am Ende selber liegen ließ. Bewegte sich viel, kreierte aber zu wenig. Arbeitete viel und hatte eine Viertelstunde vor Schluss dann Feierabend.
Note: 5/10
10. Jamie Gittens (bis 56.)
Fand die Bindung zum Spiel nicht und bekam kaum Bälle. Konnte so seine Stärken im Dribbling und der Geschwindigkeit nicht ausspielen. Machte nach 56. Minuten Platz für Karim Adeyemi.
Note: 4/10
11. Maximilian Beier (bis 71.)
Blieb bei seinem Startelf-Debüt blass. Wirkte nervös und ohne Mittel gegen die starke Bremer Abwehrarbeit. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Beier so gut wie gar nicht gefüttert wurde.
Note: 3/10
12. Karim Adeyemi (ab 56.)
Führte sich mit einem erfolgreichen Dribbling gegen zwei Bremer und anschließend einem gefährlichen Distanzschuss gut ein. Konnte einige gute Akzentze setzen, auch in der Arbeit gegen den Ball.
Note: 6/10
13. Ramy Bensebaini (ab 57.)
Machte ein solides Spiel auf der linken Abwehrseite. Gewann viele Zweikämpfe und versuchte auch im Spiel nach vorne zu initiieren. Vielversprechender Ansatz; dürfte aufgrund der Schlotterbeck-Sperre im nächsten Spiel starten.
Note: 6/10
14. Donyell Malen (ab 71.)
Agierte nach der roten Karte von Schlotterbeck als einzige Spitze. Bekam kaum Bälle, erarbeitete sich kurz vor Schluss aber noch einmal eine Halbchance. Kein dankbares Spiel für den Niederländer.
Note: 5/10
15. Felix Nmecha (ab 77.)
Half nach der roten Karte für Schlotterbeck in der Innenverteidigung aus. Machte seinen Job auf der ungewohnten Position ordentlich, ließ nichts anbrennen.
Note: 5/10
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