Notstand in der Bayern-Offensive: Gegen Gladbach könnte die zweite Reihe eine Chance erhalten
Von Florian Bajus

Dem FC Bayern droht am Wochenende der Offensiv-Gau. Neben dem gesperrten Duo Robert Lewandowski und Thomas Müller könnte auch Serge Gnabry das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach verpassen. Cheftrainer Hansi Flick könnte nach dem kräftezehrenden Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt (2:1) den jungen Spielern eine Chance geben.
Wäre das vergangene Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen verloren gegangen, könnte in Dortmund berechtigte Hoffnung im Meisterschaftsrennen aufkeimen. Robert Lewandowski und Thomas Müller kassierten am Wochenende jeweils ihre fünfte Gelbe Karte, zudem verletzte sich Flügelspieler Serge Gnabry vor dem Pokal-Halbfinale gegen die SGE. Flick hofft auf einen Einsatz des deutschen Nationalspielers, doch Gnabrys Gesundheitszustand bleibt ein großes Fragezeichen.
Das Trio steht für Torgefahr, 49 Mal haben Lewandowski, Müller und Gnabry in der Bundesliga getroffen. Es bricht eine große Achse weg; der dünne Kader kann diese Ausfälle mit Unterstützung aus der zweiten Mannschaft noch gerade so auffangen. Gegen Gladbach wird Flick auf die zweite Reihe vertrauen müssen. Mit Kingsley Coman und Ivan Perisic stehen dem 55-Jährigen nur zwei gestandene Profis zur Verfügung, wobei auch Linksverteidiger Davies wie in der zweiten Halbzeit gegen Frankfurt auf den Flügel rücken könnte. Dahinter lauern Oliver Batista Meier, Sarpreet Singh und Joshua Zirkzee auf ihre Chance.
Davies, Batista Meier oder Singh auf den Flügeln?
Aus Belastungsgründen wurden Coman und Perisic am Mittwochabend bereits nach 61 Minuten ausgewechselt - ob des engen Spielverlaufs im zweiten Durchgang eine durchaus riskante, mit Blick auf das Spiel am Wochenende aber nicht unwichtige Entscheidung. Sind beide einsatzbereit, dürften sie gegen Gladbach beginnen. Andernfalls könnte Davies wieder nach vorne rücken und von Lucas Hernandez in der Viererkette ersetzt werden.
Eine weitere Option auf der linken Außenbahn wäre Batista Meier, der 19-Jährige hat beim 5:0 über Fortuna Düsseldorf seine Bundesliga-Premiere gefeiert. Auf dem gegenüberliegenden Flügel könnte der Neuseeländer Singh zum Einsatz kommen, Leon Dajaku fällt derweil verletzungsbedingt aus.
Zirkzee die einzige Alternative für die Spitze
In der Sturmspitze hätte Gnabry Lewandowski ersetzen können, nun könnte Zirkzee jedoch seinen zweiten Startelfeinsatz in der Bundesliga erhalten. Schon beim 6:0 über die TSG Hoffenheim im Februar durfte der Nachwuchsstürmer von Beginn an spielen, erzielte dabei sein drittes Bundesligator.
Flick wird Veränderungen in diesem Stil nur ungerne vornehmen, jedoch ist er dazu gezwungen. Gegen die Fohlen ist kein Offensivfeuerwerk zu erwarten, stattdessen wird es darum gehen, das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten zu machen. Einige Nachwuchsspieler könnten ein paar mehr Spielminuten erhalten, zu viele der jungen Wilden dürften aber nicht von Anfang an spielen.