Notfallkonzept für die Bundesliga: Turnier für Auf- und Absteiger?
Von Janne Negelen

Zu den vielen Fragen in der Bundesliga gehört auch die Ungewissheit über mögliche Auf- sowie Absteiger. Da der Neuanfang im Mai durch die einzelnen Umstände wieder unwahrscheinlicher geworden ist, könnte im Tabellenkeller über einen Notfallplan nachgedacht werden.
In Frankreich und den Niederlanden zeigte sich in den vergangenen Tagen, dass das Coronavirus den Sport fest im Griff hat. Der Fußball wird in Frankreich und Holland in den kommenden Monaten ausgesetzt; die aktuelle Saison wurde vorzeitig beendet. In Deutschland lassen die Meldungen der vergangenen Tage ebenfalls vermuten, dass ein Restart mit halbwegs geregeltem Programm nahezu unmöglich wird.
So oder so muss sich schon jetzt mit der Frage auseinandergesetzt werden, wie man zumindest die wichtigsten Entscheidung fair treffen kann. In den Nachbarländern gab es trotz den unterschiedlichen Herangehensweisen großen Protest. In der einen Liga wurden die Klubs zum Ligawechsel verpflichtet, in der anderen wurde er ihnen verwehrt.
Die Zahl der Verlierer muss möglichst klein gehalten werden
Damit es in der Bundesliga nicht zu ähnlichen, prägenden Ereignissen kommt, muss man an Konzepten arbeiten. Aus sportlicher Sicht würde sich da vor allem eine Endrunde um die zukünftige Ligaangehörigkeit der Auf- und Abstiegskandidaten anbieten. Das noch rein hypothetische Konzept könnte vorsehen, dass die insgesamt sechs Klubs aus der Ersten und Zweiten Liga auf neutralem Boden um die Klasse spielen werden.
Zum aktuellen Zeitpunkt stehen Fortuna Düsseldorf, Werder Bremen und der SC Paderborn klar auf den letzten drei Rängen. Nur geringfügig enger ist es im Unterhaus, wo Arminia Bielefeld vor dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV thront. All diese Teams haben die Ambition, im nächsten Jahr erstklassig unterwegs zu sein. Ohne planmäßigen Liga-Restart würden sie separat um ihre Zukunft spielen.
Wie ein solches Turnier aussehen könnte, steht noch in den Sternen. In jedem Fall wäre so gewährleistet, dass die Auf- und Absteiger nicht vom Rest der Liga abhängen. Jeder Verein hätte es weiterhin selbst in der Hand, die Liga zu halten, oder eben den Aufstieg perfekt zu machen.
Da die Spiele an einem Ort stattfinden könnten, wären die Sicherheitsstandards für alle Beteiligten gleich hoch. Der Zeitaspekt würde bei den kurz getakteten Duellen kaum eine Rolle spielen. Die sportliche Lösung wäre ein Notfallplan über die Entscheidungen auf dem Papier hinaus. Denn niemand will zwangsweise absteigen müssen, oder nicht aufsteigen dürfen. Selbst in Zeiten der weltweiten Krise sollte jeder seine gerechte Chance erhalten.