"Northern Super League": Erste professionelle Frauenfußball-Liga in Kanada ab 2025!

Der Frauenfußball wächst weiter: Unter dem Namen "Northern Super League" führt auch Kanada endlich eine professionelle Liga für Frauen ein. Sechs Teams werden dort an den Start gehen.
In Kanada wird zukünftig professionell Frauenfußball gespielt.
In Kanada wird zukünftig professionell Frauenfußball gespielt. / Roberto Machado Noa/GettyImages
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"Project 8" hieß die Initiative, die Anfang April dieses Jahres ins Leben gerufen wurde, um in Kanada eine professionelle Liga für den Fußball der Frauen einzuführen. Am gestrigen Dienstag wurden die Pläne konkreter: Die Liga heißt "Northern Super League" und wird im Frühling des kommenden Jahres erstmalig starten.

"Kanada, das Warten hat endlich ein Ende": Mit diesen Worten beginnt die Pressemitteilung anlässlich der Ligagründung. Tatsächlich war Kanada das einzige Land der Top10 in der FIFA-Weltrangliste, das keine eigene professionelle Liga hatte - obwohl die kanadische Nationalmannschaft bereits Erfolge feiern konnte.

Die Pläne der NSL - Spielplan und Mindestgehalt

Die Northern Super League (NSL) wird ihre Eröffnungssaison im Frühling 2025 mit sechs "Gründungsvereinen aus Schlüsselmärkten im ganzen Land" starten. Konkret bedeutet das, dass Mannschaften aus Ottawa, Montreal, Halifax, Toronto, Calgary und Vancouver das Gerüst der Liga bilden werden. Die Liga wird für den Frauenfußball im Land eine "bedeutende Veränderung von Küste zu Küste bringen", sagt Diana Matheson, CEO und Mitbegründerin des "Project 8".

Die Northern Super League bekommt einen regulären Spielplan mit 25 Spielen. Die besten vier Mannschaften kommen dann in die Play-offs, wobei Nummer eins gegen vier spielt und Nummer zwei gegen drei. Die Sieger treten im Herbst in einem eigenständigen Meisterschaftsspiel gegeneinander an. Die Professionalität wird auch an den Voraussetzungen deutlich: "Alle Vereine werden mit einer Gehaltsobergrenze von 1.5 Millionen Dollar für jedes Team und Mindestgehältern arbeiten". Diese seien an "etablierte" Ligen weltweit angepasst. Laut Matheson wird die Liga alle, "die das Spiel spielen und lieben, stolz machen".

Die Verantwortlichen wollen eine Heimat für kanadische Spieler bilden, aber auch "internationale Spitzentalente" für sich gewinnen, um die "weitere Entwicklung voranzutreiben". Jedes Team darf bis zu sieben ausländische Spielerinnen verpflichten. In den kommenden Wochen werden weitere Details wie Spielerverpflichtungen, Führungskräfte oder Ligaplanung bekannt gegeben.

Die sechs Teams der Liga sind im Besitz "unabhängiger Eigentümergruppen". Die Gründungspartner der NSL sind das kanadische Einzelhandelsunternehmen "Canadian Tire Corporation", der bekannte Lieferservice "DoorDash", die viertgrößte Bank Canadas "Canadian Imperial Bank of Commerce" und die Fluggesellschaft "Air Canada".

Die Nationalmannschaft als Aushängeschild

Der erste Name, der einen in den Sinn kommt, wenn man an kanadische Fußballerinnen denkt, ist Christine Sinclair. Die 40-Jährige ist nicht nur Rekordnationalspielerin Kanadas, sondern geschlechterübergreifend die Weltrekordtorschützin mit 190 Toren für ihre Nation. Mit ihr konnte die kanadische Frauennationalmannschaft Erfolge feiern - der größte wahrscheinlich der Gewinn der letzten Olympischen Spiele 2020.

Christine Sinclair
Kanadas Frauennationalmannschaft sind Olympiasiegerinnen. / Atsushi Tomura/GettyImages

Doch weitere internationale Stars kommen aus Kanada, darunter Jessi Fleming, Kadeisha Buchanan, Ashley Lawrence, Cloé Lacasse und Janine Beckie. Eine gerechte Förderung der Toptalente im eigenen Land war schon lange überflüssig. Mit der "Northern Super League" geht Kanada endlich den ersehnten Schritt, was langfristig gesehen auch der Nationalmannschaft zugutekommen wird.