"Nochmal die letzte Kraft tanken": Die Stimmen zum Sieg der DFB-Frauen gegen Österreich - Sorgen um Lena Oberdorf

Nach der zuletzt schwachen Leistung in Island trumpfen die DFB-Frauen gegen Österreich auf und gewinnen 4:0. Die Protagonistinnen können der Leistung viel Positives abgewinnen, besonders die Kulisse hat es den Spielerinnen angetan. Getrübt wurde die Freude durch die Verletzung von Lena Oberdorf.
Die DFB-Frauen gewinnen gegen Österreich.
Die DFB-Frauen gewinnen gegen Österreich. / Selim Sudheimer/GettyImages
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Im letzten Spiel der EM-Qualifikation konnten die DFB-Frauen mit einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zur 0:3-Klatsche in Island klar gegen die österreichische Nationalmannschaft gewinnen und sich den Gruppensieg sichern. Klara Bühl (11./90.+2), Jule Brand (39.) und Lea Schüller (53.) konnten den Auftritt der deutschen Frauen mit ihren Toren krönen - ein weiterer Treffer wurde fälschlicherweise nicht gegeben. Gedämpft wurde die Freude allerdings aufgrund der Verletzung von Mittelfeldmotor Lena Oberdorf.

"Das macht uns stark, gibt uns Selbstvertrauen und Mut"

Profitiert hat die deutsche Nationalelf sicherlich auch von der Kulisse in der Heinz von Heiden Arena: Über 43.000 Zuschauerinnen und Zuschauer - ausverkauft. "Die Fans waren das ganze Spiel da. Es ist ein unglaubliches Gefühl vor so einer Kulisse zu spielen. Das ist einfach das Größte für eine Spielerin", erklärt Torschützin Klara Bühl am Mikrofon der Sportschau. Würde die Energie fehlen, bräuchten die Spielerinnen nur "in die Ränge schauen", um wieder welche zu schöpfen. "Das war unser primäres Ziel heute die Kulisse zu genießen und nochmal die letzte Kraft zu tanken", so Bühl weiter.

Viele waren nach der fehlerhaften Leistung gegen Island skeptisch, inwieweit die DFB-Elf für Olympia bereit sei. Klara Bühl weiß, was die Mannschaft braucht, um gute Leistungen abzurufen: "Wir waren von Anfang an da. Das war unfassbar wichtig für uns als Team, dass wir diese Präsenz auf dem Platz haben. Das macht uns stark, gibt uns Selbstvertrauen und Mut". Das müsse die Nationalmannschaft in die nächsten Spiele nehmen,

Kathrin Hendrich, Klara Buehl
Kathrin Hendrich (links) jubelt mit Klara Bühl. / Selim Sudheimer/GettyImages

Ausfall von Oberdorf würde "verdammt wehtun"

Auch für den Bundestrainer Horst Hrubesch, der sein letztes Heimspiel an der Seitenlinie bestritt, sei es wichtig gewesen, ein "anderes Gesicht" zu zeigen als zuletzt gegen Island. "Die Mädels haben es auch verdient und ich glaube, sie haben es heute den Fans auch zurückgezahlt", betont der 73-Jährige. Dennoch sei Hrubesch der Meinung, dass sein Team "noch deutlicher" hätte gewinnen können. Langsam würde ein positives Gefühl in Richtung Olympia aufkommen: "Für uns war wichtig, dass wir hier nochmal ein positives Ergebnis mitnehmen".

Torhüterin Ann Katrin Berger, die für Merle Frohms zwischen den Pfosten stand, überzeugte mit einer soliden Leistung und zwei Assists. Hrubesch möchte sich noch nicht festlegen, wer den deutschen Kasten in Frankreich sauber halten soll. "Das werden wir entscheiden, wenn wir in Marseille sind", scherzte der Cheftrainer. Es sei ihm bewusst, dass sie gute Torhüterinnen haben.

Hrubesch Plan für die Olympischen Spiele ist so simple wie einfach: "Du musst da hinfahren und gewinnen. Das Entscheidende ist, dass du solche Spiele von Anfang an nehmen musst und selber versuchen, sie zu entscheiden.".

Lena Oberdorf
Lena Oberdorf musste das Spielfeld mit schmerzverzehrten Gesicht verlassen. / Selim Sudheimer/GettyImages

Für den größten Dämpfer sorgte die Knieverletzung von Lena Oberdorf in der 70. Minute. Ein Ausfall "würde verdammt wehtun. Sie ist ein wichtiger Faktor", so Hrubesch. Über einen Plan B im Mittelfeld muss der Bundestrainer bereits nachdenken: "Wir haben Poppi auch noch, die auf der 6 spielen kann. Wir haben einige Möglichkeiten, deswegen haben wir den Kader auch so zusammengestellt". Horst Hrubesch sei bereit "eine Nacht zu beten", damit die Mittelfeldspielerin mit nach Paris reisen kann.

Oberdorfs Mitspielerinnen hat die Verletzung mitgenommen: "Sie hat vor Schmerzen geschrien. Sie meinte, es hat Knack gemacht, aber das heißt natürlich nicht immer was", sagte Kathrin Hendrich. "Gerade, wenn es am Knie ist, gibt es keine positiven Nachrichten", erklärt Giulia Gwinn, die selbst zwei Kreuzbandrisse hinter sich hat. "Wir werden die Daumen drücken, jede Kraft zu ihr schicken. Es wäre ein herber Verlust für uns auf und neben dem Platz", so Gwinn weiter.