Elfmeter-Held bringt sich um WM-Chance: van Gaal schmeißt Krul raus
Von Dominik Hager
Der holländische Keeper Tim Krul gilt als absoluter Elfmeter-Killer. Der 34-jährige Schlussmann wurde bei der WM 2014 beim Spiel gegen Costa Rica zum Held und sicherte Oranje das Weiterkommen im Elfmeterschießen. Ein wenig sieht es so aus, als wäre ihm dieser Ruhm zu Kopf gestiegen. Der Keeper verzichtete auf die Teilnahme an einem Training, bei dem es insbesondere um Elfmeter ging, und bekam von Bondscoach Louis van Gaal prompt die Quittung dafür.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Top-Nationen ist die Torhüter-Hierarchie bei Oranje eher unklar. Bis zuletzt galt auch Tim Krul als Kandidat für den Kasten der Elftal. Nun hat sich der Routinier aber selbst disqualifiziert. Der Keeper von Norwich City wurde nicht für die Länderspiele gegen Polen und Belgien nominiert, sollte jedoch auf dem KNVB-Campus mit seinen Torhüter-Kollegen ein zusätzliche Training - mit dem Schwerpunkt Elfmeter - wahrnehmen. Dies tat der Keeper jedoch nicht.
Vermutlich war Krul einfach sauer darüber, nicht nominiert worden zu sein oder aber er hielt es schlichtweg nicht mehr für nötig, Elfmeter zu trainieren. "Krul hat mich angerufen, um mir mitzuteilen, dass er passen wird", erklärte van Gaal gegenüber der Nachrichtenseite AD. "Ich fand das sehr schade, denn ich weiß, dass er in der Statistik die meisten Elfmeter hält", fügte er hinzu.
Van Gaal schließt die Tür: "Die Konsequenz seiner Entscheidung"
Van Gaal zog aus der Sache die logische Konsequenz und kündigte an, dass er den Torhüter nicht mehr nominieren werde. "Es gibt keine Zukunft für ihn bei Oranje, weil er nicht kommen wollte. Das ist die Konsequenz seiner Entscheidung", stellte er klar. Nach 15 Länderspielen, einem großen Moment und einem Knall zum Abschluss endet die Nationalmannschafts-Karriere von Krul also vorerst. Es ist schon erstaunlich, wie man seine WM-Chance auf eine solch unsinnige Art und Weise selbst zerstören kann.