Nicolas Pépé zum FC Bayern: 6 Fakten zum potenziellen Neuzugang
Von Florian Bajus
Der FC Bayern macht ernst: Nachdem Präsident Uli Hoeneß verkündete, dass der Rekordmeister in der kommenden Transferperiode Rekord-Investitionen tätigen werde, dürften die Transfergerüchte über potenzielle Neuzugänge in den kommenden Wochen und Monaten zuhauf aufkeimen. Bekannt ist bislang das Interesse an Verteidiger Lucas Hernandez von Atlético Madrid, Youngster Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea) und Nationalspieler Timo Werner (RB Leipzig), doch auch auf Nicolas Pépé von LOSC Lille sollen die Münchner ein Auge geworfen haben. Der Flügelspieler ist in das Visier vieler europäischer Top-Vereine geraten und erlebte im vergangenen Jahr einen explosionsartigen Anstieg seines Marktwerts - doch wie kam es dazu?
Alter, Herkunft, Nationalmannschaft
Nicolas Pépé wurde am 29. Mai 1995 in der kleinen französischen Gemeinde Mantes-la-Jolie geboren, seine Eltern stammen allerdings von der Elfenbeinküste. Daher entschied er sich gegen eine Laufbahn bei der Équipe Tricolore und spielt stattdessen für die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste, für die er im November 2016 ausgerechnet gegen Frankreich debütierte und in bislang zehn Einsätzen drei Tore erzielte.
Position und Spielstil
Der 23-Jährige passt aufgrund seiner Qualitäten in das Profil, das der FC Bayern auf den Außenbahnen sucht. Ausgebildet wurde Pépé wie Arjen Robben auf dem rechten Flügel, ebenso ist er wie der Niederländer Linksfuß. Zwar kann er auch alternativ im Sturmzentrum eingesetzt werden, doch seine Qualitäten liegen klar auf der Außenbahn.
Pépé verfügt über einen guten Antritt, ist wie ein Großteil der aktuellen Spielergeneration in Frankreich technisch versiert und scheut sich nicht vor Dribblings. Immer wieder sucht er Eins-gegen-eins-Situationen mit seinen Gegenspielern, um Räume zu eröffnen und einen Vorstoß im Angriff zu wagen.
Entscheidet regelmäßig Spiele im Alleingang: Nicolas Pépé
Zu seinen Qualitäten zählen zudem sein starker Abschluss sowie sein Auge für den entscheidenden Pass, allerdings lassen seine Flanken noch ein wenig zu Wünschen übrig. Dass er gerne ins Zentrum zieht - wie man an seiner Torstatistik sieht - dürfte diese Schwäche ausgleichen. Alles in allem ist Nicolas Pépé vom Spielertyp mit Serge Gnabry vergleichbar, jedoch ist ihm der deutsche Nationalspieler in puncto Variabilität einen Schritt voraus, der Ivorer dagegen hat größere Qualitäten im Dribbling.
Durchbruch in Lille
Ob die beiden Manchester-Klubs United und City, Arsenal London oder Bayern München - vielen Klubs wird derzeit das Interesse an Nicolas Pépé nachgesagt. Der 23-Jährige erlebt in dieser Spielzeit den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere, blüht in Lille unter Christophe Galtier auf und dürfte es den Verantwortlichen schwer machen, der internationalen Konkurrenz ob der kolportierten Mega-Summen abzusagen.
Pépé wechselte im Sommer 2017 für zehn Millionen Euro vom SCO Angers nach Lille. Der Klub aus dem Norden Frankreichs ist bekannt dafür, ein Händchen für junge Spieler zu haben: Heutige und ehemalige Stars wie Eden Hazard, Eric Abidal, Lucas Digne, Dimitri Payet oder Gervinho spielten allesamt einst für den vierfachen französischen Meister.
Bereits in der vergangenen Saison erzielte der 1,83 Meter große Flügelspieler in der Ligue 1 in 36 Einsätzen 13 Tore, sammelte zudem fünf Torvorlagen - aktuell steht er nach 29 Partien bei 17 Toren und zehn Vorlagen. Der 23-Jährige war an bislang 60 Prozent aller Tore der Mannschaft beteiligt und konnte seinen Marktwert im vergangenen Kalenderjahr von acht Millionen Euro auf stolze 40 Millionen Euro steigern (transfermarkt.de).
Wo liegt die Schmerzgrenze bei den Verantwortlichen?
In Lille wird man kaum davon ausgehen, Pépé über den Sommer hinaus halten zu können - obwohl der Spieler selbst erst kürzlich sagte (via Sportbuzzer): "Ich habe keine Präferenzen. In Lille zu bleiben oder woanders hinzugehen, ist für mich dasselbe."
Uli Hoeneß will investieren wie nie zuvor: Erlebt der FC Bayern einen Rekord-Sommer?
Anfang März betonte Klub-Präsident Gerard Lopez gegenüber RMC Sport, dass man erste Angebote über 50 Millionen Euro abgelehnt habe. Jüngsten Medienberichten zufolge bieten die Münchner mit 80 Millionen Euro jene Summe, die bereits bei einem Transfer von Weltmeister Lucas Hernandez fällig wäre.
Das Duo würde somit zu den teuersten Neuzugängen der Bundesliga aufsteigen, was zu den jüngsten Aussagen von Hoeneß passt. Und auch Trainer Christophe Galtier sagte gegenüber Téléfoot im Februar: "Ich weiß, dass ein großer Klub aus Deutschland seine beiden Außenbahnspieler im Sommer verliert. Es ist einer der größten Vereine der Welt und ich bin sicher, dass er in diesem Klub eine gute Rolle spielen könnte" (via tz).