Nicht nur Kruse: Die Leistungsträger bei Union Berlin im Überblick
Von Marc Knieper
Das häufig zitierte "schwierige zweite Jahre" in der Beletage des deutschen Fußballs bleibt bei Liganeuling Union Berlin weiter aus. Mit dem klaren 5:0-Erfolg über Bielefeld gelang der Elf rundum Starstürmer Max Kruse nicht nur der höchste Bundesliga-Sieg der Vereinshistorie, sondern auch die bis dato beste Ligaplatzierung. Nach sieben Spieltagen und sechs ungeschlagenen Partien in Folge steht die Elf von Urs Fischer verdient auf Platz fünf.
Der alleinige Leistungsträger für die Erfolge ist hierbei aber keinesfalls Kruse. Auch die Mannschaftskollegen des extrovertierten Profis sorgen für Furore und Aufsehen. Hier gibt es die Berliner Leistungsträger im Überblick:
1. Marvin Friedrich
Bereits während der Aufstiegssaison 2018/19 bildete Friedrich die absolute Stütze der Berliner Verteidigung. Im Relegationshinspiel beim VfB Stuttgart verhalf er dem Klub mit seinem Treffer zum wichtigen 2:2-Ausgleich. Seither ist der Innenverteidiger aus der Zentrale der Eisernen nicht mehr wegzudenken. Mit seinen zwei Treffern gegen Mainz und Schalke bewies der 24-Jährige in dieser Spielzeit sogar bereits seinen Torinstinkt.
2. Christopher Lenz
Trotz Verpflichtung des erfahrenen Niko Gießelmann gewann Christopher Lenz in der Vorbereitung das Kopf-an-Kopf-Rennen und überzeugt seitdem mit starken Leistungen auf der linken Außenbahn. Lenz fungiert dabei entweder als linker Verteidiger der Viererkette oder übernimmt den offensiveren Part im Trendsystem des 3-4-1-2.
Dementsprechend möchte Unions Geschäftsführer Oliver Ruhnert den 26-jährigen Berliner natürlich über eine Verlängerung seines bis 2021 datierten Vertrages hinaus überzeugen. "Ich bin zufrieden, in meiner Stadt bei einem so coolen Verein Bundesliga spielen zu können. Es ist sehr schwer, einen Verein zu finden, der interessanter ist. Deshalb hat Union sehr gute Chancen", verriet Lenz unlängst vielversprechend gegenüber der Sport Bild.
3. Robert Andrich
20 der 29 Aufstiegshelden haben die Berliner mittlerweile verlassen. Trotzdem oder vielleicht sogar gerade deshalb steht der Klub aktuell super da. Einer der Neuen heißt Robert Andrich, verpflichtet für das Projekt Bundesliga. Mit 281 gelaufenen Kilometern erhielt der Mittelfeldstratege die Bronze-Medaille aller laufstärksten Spieler der vergangenen Spielzeit.
Andrich ist ein wahrer Fighter, rennt jedem Ball hinterher, bedient seine Mitspieler tadellos und reißt sich auch gerne einmal den Allerwertesten auf.
4. Christopher Trimmel
Kapitän Christopher Trimmel schnürt seit 2014 seine Stiefel für Eisern Union. Seither erlebte der Ösi einige Auf und Abs - insbesondere in Liga zwei. Hier lief er bereits 152 Mal auf. 2019 dann der langersehnte, erste Aufstieg in das Fußball-Oberhaus. Der Rechtsverteidiger hat viel erlebt, rückt aktuell mit seinem Klub allerdings in ungeahnte Sphären.
Für den Erfolg seiner Berliner gibt und gab er immer alles. Er spielt dreckig, kämpft und legt keinen großen Wert auf Hacke, Spitze 1,2,3. Genau das scheint das Erfolgsrezept der Unioner zu sein - mit Kampf und Wille zu starkem Offensiv-Fußball.
5. Max Kruse
Es ist nicht nur Kruse, aber eben auch Kruse, der Union auf die Erfolgsspur hievt. Viele Fans vermuteten, der 32-Jährige könne bei seinem Comeback in die Bundesliga nicht an sein Niveau vor seiner Zeit bei Fenerbahce anecken. Aber Kruse ist ganz der Alte: Wie schon in Bremen, so verzaubert er auch bei Union die Fans mit seinem starken Spielstil. Nach sieben Spielen stehen ihm acht Torbeteiligungen (drei Treffer, fünf Vorlagen) zu Buche.
Dem Abschied von Torjäger Sebastian Andersson trauert man in der Hauptstadt keinesfalls hinterher. Ganz im Gegenteil birgt dieser sogar Chancen für den mittlerweile offensiveren Spielstil der Fischer-Elf. Mit 16 erzielten Treffern befindet man sich direkt hinter Primus Bayern München.
Kein Langholz auf Andersson, sondern das Suchen nach Ballverteiler Kruse prägen den neuen Spielstil. Der verteilt die Bälle dann 1A auf die Kollegen, welche allesamt treffen. Im Vorjahr trafen nach sieben Spielen lediglich drei verschiedene Stürmer, während nun schon zehn Akteure einen Treffer bejubelten.