Neymar lockt: Verfällt Barca-Talent dem Ruf aus der Wüste?

Nach dem Fußball-Boom in Saudi Arabien im letzten Transfersommer darf man gespannt sein, welcher Star in diesem Jahr noch so in die Wüste zieht. Der amtierende Meister Al-Hilal hat in der abgelaufenen Saison das Kunstsück geschafft, ohne Superstar Neymar am Ende der Saison ganz oben zu landen.

In der kommenden Saison möchte der Brasilianer nach seinem Kreuzbandriss wieder angreifen und mit dem Team die Erfolge der abgelaufenen Saison wiederholen. Diese Mission möchte Neymar laut Angaben Saudi-arabischer Medien wie Arridiyah am liebsten gemeinsam mit Vitor Roque bestreiten. Den Berichten zufolge ist es das Ziel von Neymar, den 19-Jährigen in diesem Sommer in die Wüste zu locken.

Vitor Roque wechselte erst im Winter für satte 40 Millionen Euro plus mögliche Bonus-Zahlungen zu den Katalanen, weshalb ein Transfer auf dem ersten Blick eher unrealistisch erscheint.

Vitor Roque noch nicht für kommende Saison registriert: Abschied ein Thema?

Ganz so ausgeschlossen ist ein Deal aber möglicherweise gar nicht. Der junge Brasilianer saß in der abgelaufenen Rückrunde hinter Robert Lewandowski nur auf der Bank und kam fast ausschließlich als Joker zu 16 Einsätzen zu zwei Tore. Zufriedenheit soll das in Vitor Roque nicht gerade ausgelöst haben. Hinzu kommt, dass der junge Angreifer noch gar nicht für die neue Saison in La Liga registriert ist, weil die Financial-Fair-Play-Regelung das bisher verhindert.

Die Blaugrana müssen folgerichtig erst verkaufen, um Vitor Roque registrieren zu können. Demnach ist es womöglich nicht ausgeschlossen, dass es am Ende der 19 Jahre alte Stürmer ist, der den Verein gegen eine hohe Ablösesumme verlassen wird. Die finanziellen Probleme von Barca sind bekannt und mit Nico Williams, Dani Olmo und vielleicht auch Joshua Kimmich hat der Klub noch große Ziele auf dem Transfermarkt.

Besitzen der FC Barcelona und Vitor Roque nicht ausreichend Geduld oder Vertrauen ineinander, könnte es zur Trennung und folgerichtig auch zu einem Deal mit Al-Hilal kommen. Finanziell kann sich der Saudi-Klub das Top-Talent freilich leisten.

Vitor Roque auf den Spuren von Diaby und Veiga?

Es wäre auch nicht das erste Mal, dass ein junger und aufstrebender Spieler in die Wüste wechselt. Denken wir nur an den erst 22 Jahre alten Gabri Veiga oder den erst jüngst zu Al-Ittihad gewechselten Moussa Diaby, der auch erst 25 Jahre alt ist und eine große Karriere in Europa haben könnte. Bemüht sich dann ein Kaliber wie Neymar, der auch zu den Vorbildern von Vitor Roque zählen dürfte, kann ein junger Brasilianer durchaus schwach werden. Mit Lodi, Michael und Malcom stehen zudem drei weitere Landsmänner im Kader von Al-Hilal. Gerade Neymar verkörpert aber wie kein anderer, dass es auch ein fataler Fehler sein kann, den FC Barcelona zu einem Schwich-Klub zu verlassen.

Rein theoretisch wäre auch ein Leihgeschäft möglich, jedoch ist dies nicht unbedingt das Geschäftsmodell mit dem die Saudi-Klubs in jüngerer Vergangenheit auffällig geworden sind. Stand jetzt ist ein Verbleib von Vitor Roque wohl das wahrscheinlichere Szenario, ausschließen sollte man aber nichts. In der Geschichte des Fußballs gab es zweifellos schon erstaunlichere Transfers.