Neun Jahre eine Wölfin: Ewa Pajors Zeit beim VfL
Die Anfänge von Pajor in Polen
Pajors Karriere begann in Wielenin bei Orlęta Wielenin im Landkreis Uniejów. Zur Saison 2011/12 wurde sie vom Erstligisten KKPK Medyk Konin verpflichtet, für den sie am 14. April 2012 beim 3:0-Heimsieg gegen AZS PWSZ Biała Podlaska debütierte und ihre ersten beiden Ligatore (zum 1:0 und 3:0) erzielt - ihr großes Talent war direkt sichtbar. Zu diesem Zeitpunkt war sie nicht nur die jüngste Spielerin in der Kobiety Ekstraliga, der höchsten Fußballliga für Frauen in Polen, was nur mit einer Ausnahmegenehmigung des polnischen Fußballverbandes möglich war, sondern auch die jüngste Torschützin. In der darauffolgenden Saison 2012/13 gewann sie mit Konin den polnischen Pokal, als sie - zur Halbzeit eingewechselt - beide Treffer zum 2:1-Finalsieg gegen RTP Unia Racibórz beisteuerte.Ein Jahr später gewann Pajor mit Konin das Double.
Der Wechsel nach Wolfsburg
Mit 18 Jahren wechselte Ewa Pajor 2015 von ihrem Heimatverein Medyk Konin nach Wolfsburg. Damals kannte sie kaum jemand, und auch der Frauenfußball war zu dieser Zeit deutlich unbekannter als heute und die Fangemeinde kleiner. Pajor entwickelte sich während ihrer Zeit beim VfL von einem großen Talent zu einer der besten Spielerinnen der Welt. Neun Jahre verbrachte sie in Wolfsburg, bevor sie vor wenigen Wochen ihren Abschied bekannt gab. Seit ihrem Wechsel zum VfL stand Pajor fast 200 Mal für den Verein auf dem Platz und erzielte dabei 137 Tore - eine unglaubliche Statistik.
Viele Erfolge mit dem VfL
In den neun gemeinsamen Jahren hat sich Pajor nicht nur persönlich weiterentwickelt, sondern auch zahlreiche Erfolge mit dem Verein gefeiert. Unter anderem gewann sie neun Mal in Folge den DFB-Pokal und wurde fünf Mal Meister: 2017, 2018, 2019, 2020 und 2022. Zweimal wurde sie Torschützenkönigin der Liga: 2019 und am vergangenen Montag. In dieser Saison erzielte sie 18 Tore in 19 Spielen. Außerdem wurde sie Torschützenkönigin der UEFA Women's Champions League Kampagne 2022/23. Die Königsklasse konnte sie mit dem VfL nicht gewinnen, obwohl das Team mit Pajor viermal im Finale stand.
Jede Geschichte geht zu Ende
Auch die schönsten Geschichten gehen einmal zu Ende, so auch die von Pajor und dem VfL Wolfsburg. In einem emotionalen Video verabschiedete sich die Polin vom Wölfe-Rudel. Die Liebe und Dankbarkeit, die sie für den Verein empfindet, war zu spüren. Unter Tränen bedankte sie sich und der Abschied fiel ihr sichtlich schwer. In ihrem letzten Spiel am Montag erzielte sie einen Hattrick und zeigte nochmal ihre ganze Klasse, passend zu ihrem Legendenstatus, den sie beim VfL inne hat.
Nun steht für die Stürmerin ein neues Abenteuer an. Medienberichten zufolge wechselt Pajor zum FC Barcelona, doch bestätigt wurde bisher noch nichts.
Der Abschied fiel nicht nur der 27-Jährigen schwer, sondern auch ihren Fans. Was bleibt, sind die Erinnerungen, und im Fußball wurden schon oft die schönsten und verrücktesten Geschichten geschrieben:Vielleicht führt das Schicksal Pajor noch einmal zurück nach Wolfsburg. Doch zunächst heißt es Abschied nehmen von Wolfsburg, denn eine neue Herausforderung wartet.