Neuhaus und Hofmann vor DFB-Debüt: Gladbachs 7 Nationalspieler in diesem Jahrtausend
Von Stefan Janssen
Seit Heinz Dittgens 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin der erste deutsche Nationalspieler in der Geschichte von Borussia Mönchengladbach wurde, sind ihm über 30 weitere gefolgt. Die meisten allerdings debütieren bereits vor der Jahrtausendwende, zwischen 1996 und 2005 schaffte es keiner mehr, als Akteur der Fohlen sein erstes Spiel für den DFB zu absolvieren. Seither waren es sieben, bevor mit Florian Neuhaus und Jonas Hofmann am Mittwochabend höchstwahrscheinlich zwei weitere hinzu kommen. Hier sind ihre Vorgänger aus diesem Jahrtausend.
1. Marcell Janssen
Das Gladbacher Eigengewächs war noch nicht mal ein Jahr Profi, da berief ihn Jürgen Klinsmann bereits für die Nationalmannschaft: Am 3. September 2005 debütierte Jansen bei einer 0:2-Niederlage in der Slowakei. Insgesamt brachte es der heutige HSV-Präsident auf 45 A-Länderspiele, in denen er drei Tore erzielte.
2. Marko Marin
Mittlerweile ist Marko Marin ein echter Wandervogel und kickt in Saudi-Arabien, doch bevor er dazu wurde, dribbelte er sich bei den Fohlen in die Herzen der Fans. 16 Mal lief er letztlich für den DFB auf, sein erstes Spiel war ein 2:2 gegen Weißrussland im Mai 2008. Kurz darauf wurde der Kader für die Europameisterschaft bekannt gegeben, den Marin knapp verpasste. Dafür war er aber zwei Jahre später bei der WM dabei.
3. Marco Reus
Marco Reus wäre wohl um einige Länderspiele und einen Weltmeistertitel reicher, wäre er in seiner Karriere nicht ständig von Verletzungen geplagt gewesen. Immerhin 44 sind es geworden, die ersten sechs davon noch in Diensten der Gladbacher. Sein Debüt gab Reus im Oktober 2011 bei einem 3:1-Sieg in der Türkei, wenn auch nur für eine Minute. Seinen ersten Treffer erzielte er im Mai 2012 gegen die Schweiz, als einer seiner Teamkollegen bei den Fohlen ein Debüt zum Vergessen erlebte.
4. Marc-André ter Stegen
Nach einer fantastischen Saison im Tor der Borussia und dem Erreichen der Champions-League-Qualifikation im Rücken debütierte Marc-André ter Stegen am 27. Mai 2012 in der Schweiz. Dabei kassierte der damals 20-Jährige direkt mal fünf Gegentore und sah bei dem ein oder anderen überhaupt nicht gut aus. Bestimmt auch deshalb wurde er für die kurz darauf anstehende EM nicht berücksichtigt. Es war wie ein Vorbote der schwierigen Nationalmannschafts-Karriere, die ter Stegen bislang durchlebt.
5. Christoph Kramer
Anders als ter Stegen erging es Christoph Kramer. Ohne hohe Erwartungen wurde Kramer 2013 von Bayer Leverkusen ausgeliehen, nachdem er zuvor in der 2. Bundesliga beim VfL Bochum spielte. Der damals 22-Jährige spielte sich aber auf Anhieb in die Gladbacher Startelf und wurde im Mai 2014 sogar plötzlich in die Nationalmannschaft berufen. Dort lief Kramer gegen Polen erstmals mit dem Adler auf der Brust auf. Zwei Monate später war er dann Weltmeister - aber diese Geschichte sollte bekannt sein.
6. Patrick Herrmann
Kaum zu glauben, aber Patrick Herrmann debütierte nicht während seiner wahnsinnigen Saison 2011/12 gemeinsam mit Marco Reus, sondern erst im Juni 2015 bei einer 1:2-Testspielpleite gegen die USA. Kurz darauf kam er gegen Gibraltar ebenfalls nochmal zum Einsatz, seither wurde Herrmann aber nicht mehr berufen.
7. Lars Stindl
Während die meisten anderen mit spätestens Anfang 20 erstmals im DFB-Dress aufliefen, war Stindl bei seinem ersten Einsatz im Juni 2017 gegen Dänemark bereits 28. Kurz darauf fuhr er mit zum Confed Cup, gewann ihn und wurde Torschützenkönig. Nur eine schwere Verletzung verhinderte wohl seine Nominierung für die WM 2018, seitdem ist Gladbachs Kapitän aber auch nicht mehr dabei gewesen.