Neuhaus-Abgang zum FC Bayern wird unwahrscheinlicher - Verbleib in Gladbach dennoch nicht gesichert

Florian Neuhaus hat einige Interessenten
Florian Neuhaus hat einige Interessenten / Pool/Getty Images
facebooktwitterreddit

Seit einigen Wochen halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass Florian Neuhaus nach drei Jahren bei der Borussia im kommenden Sommer den Schritt zu einem absoluten Top-Klub gehen könnte. Als wahrscheinlichstes Ziel galt der FC Bayern, doch ein Transfer des Nationalspielers scheint von Seiten des deutschen Rekordmeisters mittlerweile weniger priorisiert zu werden. Dennoch werden sich die Fans wohl auf einen Abschied des 24-Jährigen vorbereiten müssen.


Schon vor einigen Wochen hatte 90min berichtet, dass Neuhaus es mehr als schwer haben könnte, sich im Mittelfeld des FC Bayern gegen Konkurrenten wie Joshua Kimmich oder Leon Goretzka durchzusetzen. Nun scheinen die Münchner selbst Abstand von einer Verpflichtung des Gladbacher Nationalspielers zu nehmen.

Denn wie Sky erfahren haben will, soll der FC Bayern nach dem feststehenden Transfer von Leipzigs Dayot Upamecano für 42,5 Millionen Euro keinen weiteren Kauf in dieser Größenordnung anvisieren. Nur bei erzielten Transfer-Erlösen würde der Rekordmeister weitere Spieler verpflichten, doch angedachte Einnahmen aus einem Verkauf von Corentin Tolisso sollten sich beispielsweise aufgrund dessen derzeitiger Verletzung im kommenden Sommer nicht erzielen lassen.

Andere Stars stehen aktuell nicht vor einem Abgang, sodass der FC Bayern wohl - vorerst - auf Neuhaus verzichten wird. Dennoch ist auch ein Verbleib des 24-Jährigen bei der Borussia unwahrscheinlich, denn die Interessenten stehen Schlange und mit der Champions League als Werbemittel wird Gladbach in der kommenden Saison nicht dienen können.

Auch das Ausland ist weiter im Rennen - bricht Rose sein Wort?

"Wenn Marco Rose sagt, dass er keinen Spieler mit zu Borussia Dortmund nimmt, dann nimmt Marco Rose keinen Spieler mit zu Borussia Dortmund", waren die Worte des scheidenden Gladbacher Trainers bei der offiziellen Verkündung seines Abschieds zum BVB.

Dennoch ist auch der Rivale aus dem Pott auf der Suche nach Verstärkungen für seine Mittelfeldzentrale, besonders das anhaltende Leistungstief von Julian Brandt, die lange Verletzung und ungewisse Zukunft von Axel Witsel und die Unbeständigkeit von Mo Dahoud seien hier als Auslöser genannt.

Bei RB Leipzig könnte man für die kommende Spielzeit einen Nachfolger von Marcel Sabitzer suchen, der weiterhin vor einem Abgang steht - Geld wäre durch die Upamecano-Millionen durchaus vorhanden und zudem könnte man mit einem weiteren Nationalspieler sein Image polieren.

Florian Neuhaus
Florian Neuhaus könnte einige Millionen in Borussias Kassen spülen / Lars Baron/Getty Images

Bis 2024 steht Neuhaus noch in Gladbach unter Vertrag, eine Ablösesumme von rund 40 Millionen steht im Raum. Aus der Bundesliga kämen außer den genannten Klubs wohl keine anderen Vereine in Betracht, diesen Betrag zu stemmen.

Doch auch die Gerüchte um einen Wechsel ins Ausland ebben nicht ab, am interessantesten für alle Beteiligten scheint dabei ein Transfer zu Real Madrid zu sein. Die Spanier verschleppen schon zu lange den nötigen Umbruch in der Mittelfeldzentrale und Neuhaus wäre ein passender Kandidat, um das Erbe der überreifen Toni Kroos oder Luka Modric anzutreten.

Auch englische Klubs wie der FC Liverpool oder Manchester City werden weiterhin als mögliche Adressen für den nächsten Schritt in Neuhaus' Karriere genannt und so schmerzhaft ein Abgang des sich formidabel entwickelnden Spielmachers für die Borussia wäre, könnten die für ihn erzielten Einnahmen den kommenden Neuanfang nach Rose begünstigen.

Zwar würden dann im Hinblick auf den wohl feststehenden Abgang von Denis Zakaria gleich zwei Fachkräfte für die Zentrale die Fohlen nach der laufenden Saison verlassen, doch mit dem fixen Transfer von Manu Koné ist ein Verlust bereits abgedeckt - wenn auch vermutlich nicht qualitativ gleichwertig.

Zudem drängen Spieler wie Rocco Reitz oder Famana Quizera mehr oder weniger verstärkt in den Kader der Gladbacher Profis, von der etablierten Kraft Christoph Kramer ganz abgesehen. Die erzielten Einnahmen aus den Transfers von Neuhaus und Zakaria könnten letztlich in typischer Eberl-Manier genutzt werden, um nicht nur die Planstelle neben Reitz, Kramer und Koné zu besetzen, sondern gleichzeitig auch noch andere Mannschaftsbereiche zu verstärken.

Somit scheint man sich als Borussen-Fan damit abfinden zu müssen, dass Florian Neuhaus in der kommenden Saison ein anderes Trikot tragen wird.