Neuer patzt, Eberl antwortet auf Emery-Gerüchte: Die Stimmen zur Bayern-Niederlage gegen Aston Villa

Der FC Bayern hat seine erste Saisonniederlage kassiert. In der Champions League verlor der deutsche Rekordmeister am Mittwochabend mit 1:0 beim englischen Club Aston Villa. Der eingewechselte Jhon Duran erzielte das Siegtor für die Gastgeber, profitierte dabei von einem Stellungsfehler von Manuel Neuer.

Die Stimmen zum Spiel.

Vincent Kompany

darüber, ob er mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden ist:
"Ich will erstmal gewinnen. Die Spieler von Villa sind heute zufrieden und wir natürlich nicht. Aber wenn ich objektiv bin, haben wir eigentlich gut angefangen. Es war eine Viertelstunde ganz gut und danach haben wir in der ersten Halbzeit ein bisschen unser Tempo verloren. Es waren 30 Minuten, in denen man das Gefühl hat, es kann aus dem Nichts gefährlich werden für Aston Villa, aber wir haben auch keine großen Chancen gegen uns bekommen. Es ist nicht so, dass sie drei-, viermal aufs Tor geschossen haben. In der zweiten Halbzeit war es viel besser. Wir hatten mehr Kontrolle und mehr Läufe in die Tiefe. Es war einfach dieser letzte Schritt. Ich habe drei, vier große Chancen im Kopf, die wir nicht machen und dann natürlich auf einmal das Gegentor."

über das größte Defizit im Spiel seiner Mannschaft:
"Man kann immer sagen, ein Zweikampf ist, wenn du dein Eins gegen Eins gewinnst. Aber Zweikämpfe, wie wir sie gewonnen haben, das sind Zwei gegen Eins und Drei gegen Eins und man muss einfach sehr schnell dazukommen. Das war in der zweiten Halbzeit viel besser. Es sind auch Leute und Menschen und es ist nicht immer alles perfekt. Es ging mit 0:0 in die Halbzeit und sie waren nicht so gefährlich, das heißt, wir haben nicht alles falsch gemacht. Die zweite Halbzeit war besser und wir sind in dieser Halbzeit auch gewachsen. Aber wir müssen heute Aston Villa gratulieren. Es hört jetzt nicht auf. Wir haben noch viele Spiele und werden aus diesem Spiel lernen."

darüber, wie ihm Joao Palhinha nach seiner Einwechslung gefallen habe:
"Gut, aber wir wissen, dass es unsere Stärke ist. Wir haben viele Spieler und kommen in die Konkurrenz rein. Das ist uns auch wichtig. Alle unsere Spieler haben extreme Qualitäten und alle sind anders. Leroy und King (Sane und Coman, Anm.) haben das Eins gegen Eins und Joao gewinnt die Zweikämpfe und kann auch mit dem Ball spielen. So hat jeder Spieler große Stärken. Er hat das Spiel mit seinen Stärken beeinflusst und deswegen haben wir gewechselt. Das soll aber nicht heißen, dass die anderen es nicht gut gemacht haben."

Manuel Neuer

über das Spiel:
"Von zehn Spielen wären es so sechs Siege, vielleicht drei Unentschieden und eine Niederlage gewesen, wenn man das Spiel rückblickend sieht. Ich denke nicht, dass wir ein schlechtes Spiel gemacht haben. Auch nicht unser allerbestes, aber trotzdem kann das passieren im Fußball. Das haben wir schon erlebt."

über den Gegentreffer:
"Wer alle Spiele von uns bisher gesehen hat, der weiß genau, dass ich bei jedem Spiel so gespielt habe. Von daher ist es auch ein bisschen unser Spiel. Das ist gerade im Ballbesitz sehr wertvoll und auch gegen den Ball. Er hat ihn sehr gut getroffen. Vielleicht kann ich zwei Meter weiter hinten stehen, aber es wäre trotzdem ungewiss gewesen, ob ich ihn bekomme. Das ist unser Spiel. Ich weiß nicht, ob der Trainer nach dem Tor was anderes fordert, aber grundsätzlich ist das das Spiel, was er auch sehen will."

über Aston Villa:
"Sie haben es gut gemacht und gerade im ersten Pressing abgewartet und versucht, uns auf eine Seite zu locken. Dann immer hundert Prozent beim aggressiven verteidigen in der letzten Reihe und im Mittelfeld. Da haben wir uns ein bisschen schwergetan. Situationen, dass Jamal (Musiala, Anm.) oder Michael (Olise, Anm.) auf dem Platz stehen und den Unterschied ausmachen, das hat man nicht bei jeder Mannschaft. Da hat ein bisschen was gefehlt und dennoch hatten wir unsere Chancen. Die haben wir leider nicht ins Tor gebracht."

Joshua Kimmich

über das Spiel:
"Generell haben wir nicht zu 100 Prozent unser Spiel umgesetzt. Wir haben einen Tick zu viele Fehler gemacht und waren gerade im Spiel auf den zweiten Ball nicht ganz so scharf wie in den vergangenen Wochen. Wir haben es nicht geschafft, die zweiten Bälle einzusammeln und zu halten. Nach vorne hin, auch wenn es nicht alles perfekt war, hatten wir trotzdem einige sehr gute Chancen. Es waren zwar nicht so viele, aber die, die wir hatten, waren eigentlich hundertprozentig."

über das Gegentor:
"Es war ein eigener Standard von uns. Der Torwart wirft ihn zum Innenverteidiger und der spielt einen langen Ball. Wir sind vielleicht einen Tick zu weit weg. Manu (Neuer, Anm.) steht generell natürlich hoch, weil er uns so in der ersten Halbzeit eine überragende Chance vereitelt. Wir profitieren sehr oft davon, dass Manu hochsteht. Dementsprechend machen wir ihm keinen Vorwurf."

über die lahmende Offensive:
"Es ist generell immer schwierig, sich gegen einen tiefstehenden Gegner Chancen zu erarbeiten. Aber, wenn wir so eine Qualität an Chancen haben, bin ich mit dem Herausarbeiten der Torchancen nicht ganz unzufrieden. Wir hatten in der ersten Halbzeit die sehr gute Chance von Serge (Gnabry, Anm.) und am Ende die sehr gute Chance von Harry (Kane, Anm.). Es waren schon ein paar Dinger dabei, die durchaus hätten zu Toren führen können."

Max Eberl

über das Spiel:
"In der ersten Halbzeit hatten wir 15, 20 Minuten vieles im Griff, ohne dass wir sie großartig nach hinten drängen konnten. Wir hatten heute keine 100-prozentige Aktivität gegen den Ball. Da war das Spiel schon auf Messers Schneide. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, ohne dass wir uns große Torchancen erspielt haben. Da waren wir aktiver. Das Gegentor war gar keine richtige Torchance. Nach dem Rückstand haben wir eine Reaktion gezeigt und hatten noch zwei Möglichkeiten durch Serge und Harry (Gnabry und Kane, Anm.). Das Spiel musst du nicht verlieren."

über die Lehren aus dem Spiel:
"Wir müssen daraus lernen, dass wir mit ein paar weniger Prozent auf diesem Niveau nicht gewinnen können. Wir haben es nicht geschafft, unsere wenigen Chancen zu nutzen. Dass die Trauben hier hochhängen, das wussten wir."

darüber, ob er im Sommer mit Villa-Coach Unai Emery verhandelt hat:
"Eins der zahlreichen Gerüchte, die nicht stimmen."

Harry Kane

"Wir wussten, dass es heute schwer werden wird. Über weite Strecken haben wir unser Spiel durchgezogen. Es war einer dieser Abende, an dem der letzte Pass nicht ankommt oder der Schuss nichts ins Tor geht. Villas Keeper hat einen starken Abend erwischt. Leider konnten wir den Konter in der zweiten Halbzeit nicht verteidigen. Wir haben aber auch Positives gesehen, was wir mitnehmen müssen und woran wir weiter arbeiten. Es kommen noch viele Spiele und wir brauchen jeden Einzelnen. Wir sind natürlich enttäuscht und müssen aus unseren heutigen Fehlern lernen. Es ist immer noch früh in der Saison."

Unai Emery

"Ich bin sehr glücklich und sehr stolz auf jeden. Den Klub, die Fans, die Spieler und die Trainer. Auf diesem Level zu spielen ist das, was wir erreichen wollen. Wir wollen konstant gegen Teams wie Bayern München spielen. Wir genießen die Champions League, aber wir kämpfen auch im Wettbewerb. Wir haben sehr fokussiert gespielt und sie haben uns auf dem Feld 90 Minuten lang unter Druck gesetzt. Defensiv haben wir uns Konter erarbeitet und standen eng zusammen. Sie haben uns sehr unter Druck gesetzt und wir haben mehr Ecken kassiert als sonst. Aber wir haben gekämpft und gewonnen. Auf diesem Level müssen wir Erfahrungen sammeln, damit wir lange im Wettbewerb bleiben."

Stimmen via Sky und fcbayern.de

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