Neuer denkt nicht an Altersrekord: "Spiele, weil es mir Spaß macht"
Von Florian Bajus
Bis 2023 ist Manuel Neuer an den FC Bayern gebunden, bei Vertragsende wäre der Torhüter also 37 Jahre alt. Auf derartige Rekorde kommt es ihm aber nicht an, wie er im Interview mit t.online betont. Wichtiger seien die eigene Fitness und der Spaß am Spiel.
Seit Sommer 2011 ist Manuel Neuer eine Konstante beim FC Bayern. Der heute 34-jährige Torhüter stand in 402 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister auf dem Platz, entwickelte sich zu einem absoluten Weltklasse-Keeper und ist neben dem Rasen einer der absoluten Führungsspieler.
Im Frühjahr verlängerte er seinen Vertrag bis 2023, wie lange er tatsächlich spielen wird, ist jedoch unklar. Der älteste Profi des FC Bayern zu werden, ist jedenfalls nicht sein Ziel: "Ich spiele, weil es mir Spaß macht", betont Neuer.
"Aktuell merke ich, dass ich noch gebraucht werde. Zudem ist das Thema Gesundheit in meiner Situation entscheidend. Ich sage es mal so: Solange es meinem Körper gut geht und ich gebraucht werde, denke ich nicht ans Aufhören", sagte er.
Um weiter auf hohem Niveau spielen zu können, ist die Körperpflege in den vergangenen Jahren zunehmend wichtiger geworden: "Schlaf, Körperpflege, Ernährung und die richtigen Getränke spielen dabei eine Rolle. Ich achte da schon sehr darauf. Hinzu kommt der Aspekt der wichtigen Regenerationszeit. Das spielt vor allem aktuell – in den Wochen, in denen wir sehr viele Spiele absolvieren – eine große Rolle", so der mehrfache Welttorhüter.
Zu hohe Belastung? Neuer will "gar nicht erst meckern"
Seit dem Re-Start der Bundesliga im Mai hat der FC Bayern 32 Pflichtspiele absolviert, fünf Partien stehen bis zur kurzen Winterpause noch auf dem Programm. Während sich Liverpool-Trainer Jürgen Klopp in den vergangenen Wochen mehrfach über die hohe Belastung - auch bedingt durch die Anstoßzeiten der Premier League - echauffiert hat, empfindet es Neuer als Privileg, seinen Beruf ausüben zu dürfen: "Was auch zur Wahrheit gehört, ist, dass wir als Fußballer in der glücklichen Position sind – im Gegensatz zu vielen anderen Sportlern –, dass wir überhaupt weiterspielen dürfen. Deshalb fange ich da gar nicht erst an zu meckern."
Auch bezüglich der Geisterspiele hat Neuer eine klare Meinung. Zwar wolle er "am liebsten die Stadien wieder füllen", doch "wir haben in unserer Gesellschaft aktuell ganz andere Probleme", so der 34-Jährige. "Wir wollen doch alle erst einmal unser ganz normales Leben zurückhaben. Und wenn ich an Veränderungen denke, denke ich da momentan nicht zuerst an Fußball."