Neuer Bericht zu Hass auf Social Media: 1 von 5 Spielerinnen bei Frauen-WM betroffen
- FIFA untersuchte 5,1 Mio. Posts von 2.000 Spielerinnen-Accounts
- Großteil der Hasskommentare homofeindlich oder sexistisch
Von Helene Altgelt
Die Spielerinnenvertretung FIFPRO hat gemeinsam mit der FIFA einen Bericht zu Online-Hasskommentaren bei der Frauen-WM 2023 veröffentlicht. Laut dem Bericht wurde eine von fünf Spielerinnen zum Opfer von Diskriminierung oder Drohungen.
Für den Bericht wurden über 2.000 Accounts der Spielerinnen über die gesamte Dauer des Turniers ausgewertet. Besonders betroffen waren die USA: Die Spielerinnen der Stars and Stripes erhielten doppelt so viele abwertende Nachrichten wie jedes andere Team. Auf Platz zwei folgte Argentinien, dann England, Spanien und Australien.
Laut dem Bericht waren homofeindliche, sexistische und sexualisierende Kommentare für mehr als die Hälfte der untersuchten Nachrichten verantwortlich. Besonders bei den USA sei ein Großteil der Nachrichten "politisch motiviert" gewesen, so der Bericht. Homofeindliche Kommentare waren deutlich verbreiteter als bei der Männer-WM 2022.
Die Spielerinnen der Frauen-WM hatten generell eine 29% höhere Wahrscheinlichkeit, von Online-Hass betroffen zu sein, als ihre männlichen Pendants bei der WM 2022. Diese waren häufiger von generellem Hass betroffen, während bei den Frauen Sexualisierung und Sexismus eine große Rolle spielten.
Einige Spielerinnen wurden besonders oft Opfer von Hasskommentaren: Megan Rapinoe von den USA und Yamila Rodriguez aus Argentinien waren die zwei Spielerinnen, die die meisten diskriminierenden Nachrichten erhielten. Insgesamt wurden mehr als 5,1 Millionen Posts und Kommentare untersucht.
Die DFB-Frauen gehörten laut dem Bericht nicht zu den Teams, die die meisten Hasskommentare erfahren mussten. Aber das Problem existiert auch in Deutschland. Tommy Stroot äußerte sich erst kürzlich zu den Hasskommentaren gegenüber Svenja Huth, die vor allem homofeindlicher Natur waren.
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