Neue Star-Power für die Saudi Pro League? 10 Transfer-Ziele für den Sommer
Von Simon Zimmermann
Cristiano Ronaldo und Karim Benzema sind zwei der prominentesten Star-Kicker, die den Weg von Europa nach Saudi-Arabien gefunden haben. Weitere große Namen sind ihnen in den vergangenen Monaten gefolgt. Ein Ende des Transfer-Wahnsinns zeichnet sich längst noch nicht ab. Im Sommer will die Saudi Pro League nachlegen.
1. Kevin De Bruyne (Manchester City)
Kevin De Bruyne ist einer der besten Spielmacher der Welt und weiterhin ein Fixpunkt im Spiel der Skyblues, auch wenn er zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Es überrascht nicht, dass der Belgier angesichts seiner Vertragssituation bei Man City das Interesse der Saudis auf sich gezogen hat.
Der aktuelle Vertrag des 32-Jährigen im Etihad läuft im Sommer 2025 aus. Die Gespräche über eine Verlängerung sind noch nicht konkret. City möchte De Bruyne natürlich nicht ablösefrei verlieren, sollte er sich gegen einen neuen Vertrag entscheiden. Berichten zufolge würden die Skyblues rund 105 Millionen Euro Ablöse fordern.
Für die Saudis wäre eine solche Summe keine sonderlich hohe Hürde. Stellt sich nur die Frage, ob sich De Brunye einen Wechsel in die Wüste vorstellen kann.
2. Luka Modric (Real Madrid)
Viel eher könnte das beim kroatischen Altmeister Luka Modric der Fall sein. Der 38-Jährige hat mit einer Glanzleistung gegen Sevilla gezeigt, dass er es immer noch drauf hat. Modric hat in dieser Saison bei Real Madrid jedoch nicht mehr die große Rolle vergangener Tage gespielt. Ein Grund, weshalb er wohl keinen neuen Vertrag bei den Königlichen unterschreiben möchte.
Modirc' Berater öffnete im vergangenen November die Tür für einen Wechsel nach Saudi-Arabien und erklärte, dass man ein "passendes Angebot" in Betracht ziehen würde, sollte es eintreffen.
Modric wurde auch eine Rolle in Carlo Ancelottis Trainerstab in Madrid angeboten, sollte er sich am Ende der Saison entscheiden, seine Schuhe an den Nagel zu hängen. Für die Saudi Pro League wäre ein ablösefreier Transfer des Weltfußballers von 2018 natürlich ein Coup.
3. Raphael Varane (Manchester United)
Varanes Zeit bei den Red Devils ist von vielen Verletzungen geprägt. Die Rolle als Abwehrchef konnte der Franzose nie so ganz erfüllen.
Vieles spricht trotz Vertrag bis 2025 für eine Trennung im Sommer. In Saudi-Arabien lauert man bereits.
Al-Nassr und Al-Ittihad sind zwei SPL-Klubs, die den Innenverteidiger im Sommer verpflichten wollen. Benzemas Al-Ittihad ist bereit, Varane ein Gehalt von 30 Millionen Euro pro Saison zu bieten.
Auch Al-Shabab ist interessiert, aber ein Wechsel zu einem der vom PIF unterstützten saudischen Klubs ist wahrscheinlicher.
4. Romelu Lukaku (AS Rom, ausgeliehen von Chelsea)
Für Romelu Lukaku wurden im Laufe der Jahre fast 350 Millionen Euro an Ablösesummen gezahlt. Geht es für den 30-jährigen Belgier nach Ende seiner Leihe zur Roma in den Nahen Osten?
Bei den Blues hat Lukaku jedenfalls keine Zukunft mehr. Chelsea würde es begrüßen, ihn für so viel Geld wie möglich abzugeben. Offerten aus Saudi-Arabien dürften da am lukrativsten sein. Lukaku hat zwar bereits einen Wechsel zu Al-Hilal abgelehnt, äußerte sich zuletzt aber äußerst positiv über die Saudi Pro League. Diese habe das Potenzial, "eine der besten der Welt" zu werden. Ein Wechsel dorthin scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.
5. Mohamed Salah (Liverpool)
Die Entscheidung von Jürgen Klopp, den FC Liverpool am Ende der Saison zu verlassen, hat die Zukunft der wichtigsten Stars der Reds in Frage gestellt. Virgil van Dijk und Salah wurden nach Klopps Ankündigung schnell mit Abgängen in Verbindung gebracht. Letzterer hat in den vergangenen Jahren immer wieder mit einem Abschied von Anfield geliebäugelt, doch die Transfergerüchte wurden oft als Druckmittel bei Vertragsverhandlungen eingesetzt.
Salah steht bei Liverpool noch bis 2025 unter Vertrag, seine Situation ist also ähnlich wie die von De Bruyne. Die Reds wollen ihren Superstar natürlich nicht verlieren, könnten aber Gefahr laufen, dass er in sein letztes Vertragsjahr geht, ohne zu wissen, ob Salah verlängert.
In Anbetracht seines Alters (31 Jahre) und der neuen Ära, die in Anfield anbricht, ist dieser Sommer vielleicht der richtige Zeitpunkt, um sich von dem Ägypter zu trennen. Die Saudis sind seit langem davon besessen, den größten Sportstar der muslimischen Welt anzulocken und würden sich das auch einiges Kosten lassen.
6. Casemiro (Manchester United)
Nach einem vielversprechenden Start von Casemiro bei Man United steht der brasilianische Routinier längst auf der Verkaufsliste der Red Devils. Ein Transfer des Topverdieners in die Wüste liegt da nahe.
Sollte der 32-Jährige weiterziehen, ist die SPL sicherlich sein wahrscheinlichstes Ziel.
7. Heung-min Son (Tottenham Hotspur)
Der südkoreanische Superstar hat nach einer enttäuschenden Saison 22/23 das Interesse der Saudis geweckt. Son schloss aber im vergangenen Sommer einen Wechsel in den Nahen Osten aus und hat sich seitdem bei Tottenham unter der Leitung von Ange Postecoglou wieder stark verbessert gezeigt.
Die saudi-arabischen Klubs wollen jedoch in diesem Sommer ihr Interesse am Kapitän der Spurs wieder aufleben lassen. Aufgrund seines Bekanntheitsgrades in Asien wäre Son ein großer Coup für das saudische Projekt, doch ein baldiger Abschied von den Spurs scheint unwahrscheinlich. Tottenham hat die Option, den Vertrag des 31-Jährigen um ein weiteres Jahr zu verlängern, wodurch er bis 2026 an die Spurs gebunden wäre.
8. Bruno Fernandes (Manchester United)
Die Saison 2023/24 verlief ziemlich ruhig für Uniteds kreatives Herzstück, das Berichten zufolge im Januar ein astronomisches Angebot aus Saudi-Arabien abgelehnt hat.
Fernandes war ein seltener Volltreffer für die Red Devils, als er 2020 von Sporting verpflichtet wurde. Neben Varane und Casemiro könnte der Portugiese im kommenden Sommer als dritter United-Akteur in den Saudi-Fokus geraten.
Ein Wechsel zu diesem Zeitpunkt scheint aber unwahrscheinlich zu sein. United kann den 29-Jährigen per Option bis 2027 binden. Und Fernandes selbst dürfte in Europa noch viel vorhaben.
9. Thiago (Liverpool)
Bislang schien Thiago kein besonderes Interesse an einem Wechsel nach Saudi-Arabien zu haben. Im vergangenen Sommer lehnte er ein Angebot aus der Wüste ab.
Die Frage beim verletzungsgeplagten 32-Jährigen wird sein, welche Optionen er im Sommer hat. Sein Vertrag in Liverpool läuft aus und wenig spricht für eine Verlängerung.
Aufgrund seiner jüngsten Verletzungshistorie dürften Topklubs in Europa auch nicht gerade Schlange stehen.
10. Thomas Partey (Arsenal)
Thomas Partey ist bei Arsenal verzichtbar geworden. Spätestens mit der Verpflichtung von Declan Rice letzten Sommer. Der 30-Jährige hat auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Während die Gunners sich weiter verjüngen wollen, dürfte für Partey am Saisonende ein Wechsel anstehen.
Neben Juventus Turin wird auch Al-Ahli immer wieder mit einem Transfer des Mittelfeldspielers in Verbindung gebracht.