Neue Millionen für Alte Dame: "Hertha stand in seiner Geschichte wirtschaftlich nie besser da!"
Von Guido Müller

Wie es bereits seit einigen Wochen angekündigt worden war, hat Herthas strategischer Partner, die Tennor Holding BV, ihr Engagement beim selbsternannten Big-City-Club ausgeweitet. Durch die am Dienstag vereinbarte Kapitalaufstockung in Höhe von 150 Millionen Euro hält Tennor nun satte 66,6 Prozent der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA.
Im Zuge dieser Erweiterung des Tennor-Einflusses kommt es auch in der Chefetage der Berliner zu personellen Umstellungen: Dr. Thomas Werlen, Wirtschaftsanwalt bei der Kanzlei Quinn Emanuel, und der frühere Nationaltorhüter Jens Lehmann wurden in den neunköpfigen Aufsichtsrat der Hertha BSC GmbH & Co.KGaA bestellt.
Präsident Gegenbauer: "Herausragender Schritt für Hertha!"
Doch vor allem aus wirtschaftlicher Sicht sorgt diese neue Konstellation für einen einschneidenden Moment in der mehr als hundertjährigen Vereinsgeschichte. Entsprechend stolz ging der Präsident des Gesamtvereins Hertha BSC, Werner Gegenbauer, an die Öffentlichkeit: "Die weitere Aufstockung der Anteile der TENNOR Holding B.V. freut mich sehr. Das ist ein weiterer herausragender Schritt für Hertha BSC. Dafür gilt der Geschäftsführung großer Dank. Hertha BSC stand wirtschaftlich in seiner Geschichte nie besser da."
Auch der Investor frohlockte nach dem beschlossenen Deal. "Mit der erneuten Kapitalerhöhung halten wir unsere Zusage ein, Hertha BSC weiter zu unterstützen", kommentierte Tennor-Chairman Lars Windhorst die jüngste Entwicklung. "Dies unterstreicht unser langfristiges Engagement, gerade in schwierigen Corona-Zeiten. Ich freue mich, dass sich damit der Geschäftsführung von Hertha BSC große Möglichkeiten eröffnen, den Verein zum Erfolg zu führen."
Das Feld ist bestellt - jetzt muss "nur" noch die Ernte eingefahren werden
Das Fundament für eine rosige sportliche Zukunft ist nunmehr also gelegt in Berlin. Doch weiterhin gibt es Unklarheiten bezüglich des geplanten Baus eines neuen Stadions. Und Geld allein hat bislang auch noch keinen Klub zu einem Spitzenklub gemacht. Was nun gefragt ist, ist die entsprechende sportliche Expertise, um mit den neu generierten finanziellen Mitteln auch bald wieder für positive sportliche Nachrichten zu sorgen. Die abgelaufene Saison beendete die Alte Dame auf dem zehnten Tabellenplatz. Der dürfte im Mai 2021 wohl kaum für Jubelstürme sorgen.