Neue Maßnahmen: Wie Seoane nun Gladbach umkrempelt

Angesichts so mancher Unsicherheiten rund um Borussia Mönchengladbach liegen der Fokus und die Hoffnung umso mehr auf Gerardo Seoane. Der Neu-Coach hat in den ersten Wochen schon mehrere Maßnahmen eingebracht und neue Leitplanken gesetzt.

Der Kaderumbruch, der inzwischen Gestalt angenommen hat, sorgt nun einmal für ein großes Fragezeichen bei Borussia Mönchengladbach. Es wird abzuwarten sein, wie die Abgänge aufgefangen und wie sich die Neuzugänge zeigen werden.

Auch Gerardo Seoane ist ein Neuzugang. Der neue Trainer der Borussia, der nach seinem Aus bei Bayer Leverkusen etwa ein Dreivierteljahr pausiert hatte, hat inzwischen die ersten Wochen der Saisonvorbereitung mit seiner neuen Mannschaft absolviert. Dabei lässt er es aber nicht langsam angehen, im Gegenteil. Schon jetzt hat der 44-Jährige einige Maßnahmen eingeführt und seine Vorstellungen in den Verein eingebracht.

"Neue Führungskultur": Seoane gibt der Mannschaft Leitplanken vor

Die Sportbild berichtet dahingehend unter anderem von einer "neuen Führungskultur". Seoane geht gegenüber der Mannschaft mit einer klaren Kommunikation und einer strengen Disziplin vor. Er fordert viel, möchte seinerseits aber auch viel ermöglichen.

"Wir versuchen, den Spielern auf Augenhöhe zu begegnen. Es herrscht automatisch eine gewisse Hierarchie und Autorität, aber auch eine Offenheit", erklärte er seinen Ansatz gegenüber dem Magazin. So ist Seoane etwa um eine gute Bindung zu seinen Spielern bemüht, die ihn theoretisch duzen dürfen, aber so gut wie gar nicht darauf zurückgreifen. Eine selbstständige Entwicklung, die im gleichen Maße Nähe wie Professionalität verbindet.

Neben einem aktualisierten Strafenkatalog setzt Seoane demnach auch auf einen Verhaltenskodex. Abseits von Vorgaben ist es ihm aber auch wichtig, dass sich das Team selbst an die Regeln erinnert.

Hatte es laut Sportbild unter Daniel Farke noch zu viele Verspätungen rund um das gemeinsame Essen oder bei Sitzungen gegeben, scheint sich unter Seoane bereits ein Effekt zu zeigen. So sollen die Führungsspieler, darunter Florian Neuhaus, selbst dafür gesorgt haben, dass alle pünktlich erscheinen.

"Klub und Staff geben klare Leitplanken vor", so Seoane. "Wichtig ist aber, dass sich die Spieler auch selbst Leitplanken vorgeben, in denen sie sich bewegen."

Fohlenelf soll wieder als Einheit auftreten

Auch auf dem Trainingsplatz zeigen sich bereits die Änderungen, die der Schweizer vornimmt. Dass er dabei mit gleich sechs Sprachen auftrumpfen und somit viel klarer kommunizieren kann, ist ein großer Vorteil für ihn, für die einzelnen Spieler und somit auch für die Mannschaft.

Die Spielphilosophie, die er bei der Fohlenelf entwickeln möchte, beschreibt Seoane so: "Wir wollen eine Mentalität entwickeln, die die Punkte Siegeswille, Disziplin, Beharrlichkeit und Widerstandsfähigkeit beinhaltet. Und eine Leistungskultur, in der wir selbstkritisch mit Rückschlägen umgehen."

Dabei im Fokus: Das Auftreten als Mannschaft, als eine Einheit. Dass darauf sehr viel Wert gelegt wird, war bereits in den letzten Wochen zu bemerken. Auch viele Gladbach-Fans kommentierten in den sozialen Netzwerken, dass sie eine wichtige Gemeinschaftlichkeit wahrnehmen, die es in der Vorsaison so nicht gab.

Das soll sich auch auf dem Platz zeigen, das ist der klare Plan von Seoane. Bei engen Spielen, ebenso bei Erfolgen und Rückschlägen: Alles soll als Team aufgefangen und angegangen werden. Er möchte "eine Mannschaft sehen, die Verantwortung übernimmt und Persönlichkeit zeigt", kommentierte Seoane gegenüber der Sportbild.

Zu der Persönlichkeit soll eine gewisse taktische Flexibilität gehören. Deshalb wird eine Dreierkette ebenso trainiert wie die Viererkette. Seoane fokussiert sich auf "einen aktiven Fußball", der sich durch ein hohes Pressing, einen mutigen Spielstil und ein Auftreten als widerstandsfähige Einheit auszeichnet.

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