Neue EM-Regel bald auch in der Bundesliga?

Um Rudelbildungen zu verhindern, kommt bei der Europameisterschaft eine neue Regel zum Einsatz. Wie der DFB mitteilte, könnte diese bald auch in der Bundesliga gelten.
Nur Gündogan darf noch mit dem Schiedsrichter diskutieren
Nur Gündogan darf noch mit dem Schiedsrichter diskutieren / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages
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Wer die Europameisterschaft derzeit aufmerksam verfolgt, dem dürfte auch ein durchaus positiver Trend aufgefallen sein: Es scheint deutlich weniger Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen zu geben, keine großen Rudelbildungen von Spielern mehr, die den Unparteiischen quasi belagern, weil sie mit einem (ausgebliebenen) Pfiff unzufrieden sind. Die Reklamationen sind deutlich zurückgegangen.

Die Erklärung dafür ist relativ simpel und dementsprechend schnell erklärt: Die UEFA hat für die EM einfach eine neue Regel eingeführt und sich dabei unter anderem vom Rugby inspirieren lassen. Diese neue Regel besagt, dass sich die Spieler auf dem Platz nicht mehr über Entscheidungen beschweren dürfen, sondern nur noch der Kapitän jeder Mannschaft das Recht hat, mit dem Schiedsrichter über eine Spielsituation zu diskutieren. Ist der Torwart der Mannschaftskapitän, kann ein Feldspieler nominiert werden, der dann quasi als Stellvertreter die Rolle des Diskussionsleiters übernimmt. Dass diese Regel so konsequent eingehalten wird, liegt mitunter auch daran, dass jeder Verstoß sofort mit einer Verwarnung in Form einer Gelben Karte geahndet wird.

Ob diese Regel künftig auch in der Bundesliga für mehr Ruhe sorgen wird, ist derzeit noch offen. Wie der DFB auf Anfrage der dpa mitteilte, werden die Spiele der EM aber genau beobachtet und ausgewertet.

"Die Frage, ob und inwieweit die UEFA-Anweisung künftig auch im deutschen Profifußball zum Tragen kommen [...] wird, besprechen wir intensiv auch gemeinsam mit der DFL und den Zuständigen im DFB [...]. Wir verfolgen die Auftritte und Leistungen der Schiedsrichter bei der Europameisterschaft sehr genau und werten die Erkenntnisse [...] gründlich aus", heißt es vom DFB.

Die ständigen Rudelbildungen hatten in den vergangenen Jahren gefühlt überhandgenommen, immer wieder waren Trauben von Spielern um die Unparteiischen zu sehen. Die Regel der UEFA sollte dem einen Riegel vorschieben, was bisher auch zu funktionieren scheint. Bleibt zu hoffen, dass auch die Bundesliga diese Regel in Zukunft anwenden wird.


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