Nemanja Matic ist nicht klein zu kriegen: Vom Abstellgleis zur Säule bei Man United

Nemanja Matic hat seinen Vertrag bei Manchester United bis 2023 verlängert
Nemanja Matic hat seinen Vertrag bei Manchester United bis 2023 verlängert / Clive Brunskill/Getty Images
facebooktwitterreddit

Nemanja Matic war bei Manchester United zeitweise schon abgeschrieben, eine Verlängerung seines dieses Jahr auslaufenden Vertrages schien im vergangenen Dezember noch ausgeschlossen. Mittlerweile ist der Serbe aber fast unverzichtbar - und verlängerte mittlerweile um drei Jahre.

Bis 2023 wird Nemanja Matic Manchester United erhalten bleiben, dies gaben die Red Devils am Montag bekannt. Erst im März hatte United eine Option gezogen, die den dieses Jahr auslaufenden Vertrag bis 2021 verlängert hatte, nun wurde der Serbe vorzeitig zwei weitere Jahre gebunden.

"Ich bin froh, dass Nemanja einen neuen Vertrag unterschrieben hat", sagte Trainer Ole Gunnar Solskjaer auf der Homepage des Vereins. "Ich weiß, dass seine Erfahrung, Professionalität und Führungsqualitäten einen unschätzbaren Wert für diese talentierte, junge Mannschaft haben werden. Wir haben ein starkes Mittelfeld und Nemanjas Attribute sind ein wichtiger Teil dessen."

Damit spricht Solskjaer auch bereits die Hauptgründe an, wieso Matic unbedingt bleiben soll: United hat eine sehr junge Mannschaft, die noch in der Entwicklung steckt und erfahrene Spieler wie den 31-Jährigen brauchen wird. Abgesehen davon hat Matic mittlerweile auch wieder einen hohen Wert für das Spiel von Manchester United, was einige Zeit nicht so war.

Matic, der Liebling von Mourinho

In der Endphase von Jose Mourinhos Zeit als Trainer bei United beispielsweise stand Matic für seine Spielweise und seine durchwachsen Leistungen in der Kritik, sogar die eigenen Mitspieler sollen sich darüber beschwert haben, dass er stets Stammspieler war. Matic galt als Lieblingsschüler von Mourinho, der ihn sowohl zu Chelsea als auch 2017 nach Manchester holte, und würde nur deshalb unumstrittener Stammspieler sein. Auch bei den Fans war er stets umstritten.

Jose Mourinho holte Nemanja Matic 2014 zu Chelsea und 2017 zu Manchester United
Jose Mourinho holte Nemanja Matic 2014 zu Chelsea und 2017 zu Manchester United / Laurence Griffiths/Getty Images

Auch nach Mourinhos Entlassung kam Matic unter Solskjaer jedoch zunächst regelmäßig zum Einsatz, zum Ende der Saison 2018/19 wurden seine Einsätze dann aber doch weniger und Gerüchte um einen Wechsel machten sich breit, sogar Borussia Dortmund soll interessiert gewesen sein. Doch Matic blieb - und war in der Hinrunde der laufenden Saison wieder außen vor. Zwar war er lange verletzt, doch auch abgesehen davon kam der defensive Mittelfeldspieler kaum zum Zug, Solskjaer bevorzugte Fred und Scott McTominay. Eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages schien ausgeschlossen.

Doch nach Weihnachten änderte sich das Bild plötzlich: Matic stand seit dem 28. Dezember fast immer in der Startelf und liefert zudem auch noch starke Leistungen ab, die man im Old Trafford so von ihm noch nicht oft gesehen hatte. Seither ist der 48-fache Nationalspieler ein wichtiges Element im Mittelfeld Uniteds und Teil des Aufschwungs - die letzte Niederlage kassierten die Red Devils im Januar.

"Du musst hart arbeiten, auf deine Chance warten und sie nutzen. Das ist genau das, was ich getan habe."

Nemanja Matic (Sky Sports)

Damit zu tun hat auch eine leicht veränderte Rolle: Matic spielt mittlerweile einen reinen Abräumer vor der Abwehr und hat in Sachen Spielaufbau nicht mehr viel zu tun - das übernehmen jetzt Paul Pogba und der im Januar verpflichtete Bruno Fernandes. Diese Rolle passt viel besser zu dem Linksfuß, der seine Qualitäten gewiss nicht in der Offensive hat.

Die Geschichte von Nemanja Matic zeigt mal wieder, wie schnell es im Fußball gehen kann: Innerhalb eines halben Jahres wurde Matic vom Bankdrücker zum Stammspieler und wichtigen Führungsspieler, der die Jungen anleiten soll. Und so ist die Vertragsverlängerung letztendlich folgerichtig, auch wenn sie vor wenigen Monaten nicht zu erwarten war.