Neigt Hernandez eher zum PSG-Wechsel als zum Bayern-Verbleib?
Von Yannik Möller
Die Vertragsverlängerung von Lucas Hernandez beim FC Bayern hätte längst eingetütet sein können. Die Gespräche sind jedoch vorerst gestoppt. Das konkrete Interesse seitens Paris Saint-Germain scheint für einen nachhaltigen Eindruck zu sorgen.
Über die vergangenen Monate und sogar Jahre war mehrfach zu hören, wie wohl sich Lucas Hernandez doch beim FC Bayern fühlt. Gleichzeitig erfuhr der Innenverteidiger stets eine große Wertschätzung. Selbst bei längeren Verletzungspausen, wie dem Innenbandriss am Sprunggelenk im Winter 2019, als er satte 14 Spiele verpasste, sprach der Klub sofort das Vertrauen aus.
So war es auch, als sich Hernandez rund um die Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr sein Kreuzband riss. Wenige Tage nach der Operation war bereits vom Versuch, die Vertragsgespräche zu intensivieren zu hören. Hasan Salihamidzic erklärte nur wenige Wochen später, wie sehr der Franzose doch zum FCB passe, dass er den Verein nahezu lebe.
Und nun soll ausgerechnet eine vermeintlich fehlende Wertschätzung, weil es unmittelbar nach dem Kreuzbandriss kein konkretes Vertragsangebot gab, ein Faktor für die jetzt aktuell gestoppten Verhandlungen sein. Einen ersten Bericht des französischen Portals Footmercato bestätigte auch Sport1-Reporter Kerry Hau.
PSG-Angebot lässt Hernandez zweifeln - Bayern weiterhin optimistisch
Es sei richtig, dass die Vertragsverhandlungen vorerst auf Eis liegen. Der Hauptgrund: Paris Saint-Germain möchte Hernandez zur neuen Saison verpflichten.
Anscheinend liegt ihm ein Angebot aus der französischen Hauptstadt vor, dass ihn ins Grübeln bringt. Was das Gehalt angeht, soll PSG die besseren Konditionen bieten - was wenig überrascht.
Paris ist schon seit Längerem interessiert, immer mal wieder gab es Gerüchte und Gemunkel. Nun soll ernst gemacht werden. Das bringt Hernandenz zum Nachdenken. Hau zufolge haben auch ein spanischer und englischer Verein ihr grundsätzliches Interesse hinterlegt. Das ist aber kein Vergleich zum konkreten Abwerbeversuch seitens PSG, der als viel entschlossener angesehen werden kann.
An der Säbener Straße zeige man sich trotzdem weiterhin optimistisch, was die anvisierte Vertragsverlängerung angeht. Immerhin waren schon vor Monaten nur noch Details zu klären, sodass eine Unterschrift keineswegs weit entfernt ist.
Das große Fragezeichen kommt also nur durch das Interesse aus Paris auf. Auch Thomas Tuchel soll sehr auf einen Verbleib hoffen. Dieser wird aber nur erfolgen, wenn Hernandez auch verlängert: Um ihn im Sommer 2024 nicht ablösefrei zu verlieren, ergäbe sich in diesem Sommer die letzte Chance auf eine Ablöse - und die wollen die Münchener keineswegs mehr verpassen.
Nun also ist der "Ausgang offen", so Sport1. Denkbar wäre jedoch auch, dass das Interesse von PSG etwas aufgebauscht wird, damit der Abwehrspieler und sein Berater noch ein wenig mehr vom FCB fordern können, was Gehalt und die Rolle in der Abwehrreihe betrifft. Das scheint aber eher nicht der Fall zu sein.