DACH-Verband dominiert: Die Nationalitäten in der Frauen-Bundesliga

In weniger als zwei Wochen startet die Frauen-Bundesliga in die neue Spielzeit. Dann treffen sich die über 300 Spielerinnen der zwölf Vereine jede Woche auf dem Rasen, um um die Meisterschaft und den Klassenerhalt zu kämpfen. Doch wie viele unterschiedliche Nationen werden dann auf den Plätzen der Bundesligisten stehen? Wir haben die Nationalitäten der Spielerinnen anhand der "Gastarbeiterstatistik" von Soccerdonna ausgewertet.

Von den über 300 Spielerinnen kommen insgesamt 215 aus Deutschland. Das entspricht einem prozentualen Anteil von 32,2 Prozent internationaler Spielerinnen in der Bundesliga. Im Vergleich: In der englischen Women's Super League beläuft sich dieser Wert auf über 60 Prozent - der absolute Spitzenwert im europäischen Frauenfußball.

Die Nationalitäten im Überblick

Nachbarländer haben die Nase vorn

Von den 102 ausländischen Spielerinnen kommen 19 aus Österreich. Mit Sarah Zadrazil, Katharina Naschenweng (beide FC Bayern), Barbara Dunst (Eintracht Frankfurt), Laura Feiersinger (1. FC Köln) und Eileen Campbell (SC Freiburg) sind prominente Namen der österreichischen Frauennationalmannschaft in der Bundesliga zu finden. Doch auch die Eidgenössinnen sind in den Reihen der Bundesligisten zahlreich vertreten: 13 Spielerinnen, darunter Nati-Größen wie Géraldine Reuteler, kommen aus der Schweiz.

Danach folgen Ungarn und Polen. Die Top Fünf wird von der Niederlande komplettiert, wobei der VfL Wolfsburg vier der insgesamt sechs niederländischen Spielerinnen unter Vertrag hat - die Bekannteste davon ist mit Sicherheit Lineth Beerensteyn.

Während bei den Wölfinnen die meisten internationalen Spielerinnen aus Oranje kommen, zeigt sich dieser Trend bei Bayern mit den schwedischen Landsfrauen: Drei der vier Schwedinnen aus der Bundesliga spielen für den amtierenden Meister und bilden in München neben der deutschen Nationalität die größte Gruppe.

Bayern und Potsdam die größten Schmelztiegel

Im Durchschnitt hat jeder Verein neun Ausländerinnen in den eigenen Reihen. Es wundert nicht, dass der FC Bayern mit 14 Fußballerinnen die meisten internationalen Spielerinnen stellt - doch damit sind sie nicht alleine. Weitaus überraschender ist wohl, dass der Aufsteiger Turbine Potsdam dieselbe Anzahl an ausländischen Spielerinnen in den eigenen Reihen hat. Der prozentuale Anteil beim amtierenden Meister ist allerdings aufgrund der geringeren Kadergröße noch mal etwas höher.

Während bei dem Aufsteiger aus Potsdam elf verschiedenen Nationalitäten vertreten sind (Neuseeland, Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Israel, Japan, Kosovo, Polen, Schweiz, Serbien, Ungarn, USA), sind es in München insgesamt zwölf (Brasilien, Dänemark, Deutschland, England, Island, Kolumbien, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schottland, Serbien).

Als Vergleich: In der englischen WSL hat kein einziger Verein weniger als zehn internationale Spielerinnen in den eigenen Reihen. Den Spitzenwert bildet hierbei der amtierende Meister Chelsea mit 22 Spielerinnen. Der Champions-League Sieger aus Barcelona hingegen setzt beispielsweise eher auf spanische Spielerinnen und beherbergt nur acht internationale Stars.

Disclaimer: In der "Gastarbeiter-Statistik" von Soccerdonna wird jeweils nur die erste Nationalität einer Spielerin betrachtet.