Nasri beim FC Sevilla: "Hier kannst du trinken, durch die Diskos fliegen und machen, was du willst!"

Hatte in Sevilla alle Freiheiten: Samir Nasri
Hatte in Sevilla alle Freiheiten: Samir Nasri / VIRGINIE LEFOUR/Getty Images
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Aktuell ist Samir Nasri ausgebremst. Nicht nur wegen des Coronavirus, der für einen Stopp des Spielbetriebes rund um den Globus gesorgt hat. Auch mittlerweile bald 33 Lebensjahre gehen nicht einfach so an einem Kicker vorbei. Zumal sich der Franzose während seiner Karriere auch nicht immer vorbildhaft verhalten hat. Nun erinnert er sich an seine Zeit beim FC Sevilla.

Im August 2016 machte Nasri Bekanntschaft mit der spanischen Liga. Weil er bei Manchester City nicht mehr so zum Zuge kam wie gewünscht, stimmte er einer einjährigen Leihe zum FC Sevilla zu.

Die Andalusier trainierte damals der argentinische Wandervogel Jorge Sampaoli, der zwei Jahre zuvor mit der chilenischen Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien für Furore gesorgt hatte und im Achtelfinale von den Gastgebern nur per Elfmeterschießen aus dem Turnier geworfen werden konnte.

Sampaoli gewährte Nasri alle Freiheiten

Um dem dribbelstarken Mittelfeldspieler dessen Engagement beim vielfachen Europa-League-Sieger schmackhaft zu machen, lockte Sampaoli Nasri mit allerlei, sagen mir mal Vergünstigungen. Gegenüber der Marca erinnert sich der Franzose: "Sampaoli wollte mich so sehr, dass er sagte: 'Komm zu unserem Team. Du kannst trinken, durch die Diskotheken fliegen, und alles machen, was du willst. Ich werde dich dem Verein gegenüber decken. Ich verlange nur, dass du am Wochenende deine Leistung auf dem Platz bringst.'" Auch wenn Nasri an spielfreien Wochenenden zu seiner Familie reisen wollte, kümmerte sich sich sein Coach - und fütterte während der Abwesenheit des Spielers sogar dessen Hund.

Sevilla damals auf Augenhöhe mit Barça und Real

Auch sonst hat Nasri nur gute Erinnerungen an seine Zeit in der andalusischen Hauptstadt. "Wir hatten eine der besten Mannschaften Europas. Mit Spielern wie Nzonzi, Vitolo, Jovetic, Sarabia, Ben Yedder, Adil Rami und Mariano waren wir über sechs Monate hinweg fast so stark wie Real Madrid und FC Barcelona." Dennoch - und trotz der Privilegien seitens seines Trainers - konnte Nasri auch in Sevilla nie sein volles Potential ausschöpfen. Mehrere Verletzungen während seiner Leihe ließen ihn am Ende nur auf magere zwei Tore und drei Vorlagen in der Primera División kommen.

Nasri (Mitte) bejubelt ein Tor des FC Sevilla in der Champions League gegen Leicester City
Nasri (Mitte) bejubelt ein Tor des FC Sevilla in der Champions League gegen Leicester City / Laurence Griffiths/Getty Images